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und in einzelnen hebräischen Kopien. Das heilige Wort „Malchuth" an -
Stelle yon „Kether" gesetzt, welches seine kabbalistische Verbindung
ist und ferner das Gleichgewicht von „Geburah" und „Chesed", indem
es sich selbst in den Zirkeln oder Himmeln wiederholt, die von den
Gnostikern Äonen genannt wurden, erschafft den Schlußstein des
ganzen christlichen Tempels in diesem okkulteir VersiceL Es wurde
von den Protestanten in ihrem Neuen Testament behalten ohne Wiederherstellung
seiner erhabenen und wunderbaren Bedeutung, die ihnen
alle Mysterien der Apokalypse enthüllt haben würde. * Aber es ist
Tradition der Kirche, daß die Manifestation dieser Mysterien bis zur
letzten Zeit aufbewahrt wird. (Fortsetzung folgt.)
Plauderei über Gefühle und Empfindungen.
Von S a c h s - Augsburg.
In die Herrschaft der - seelischen Innerlichkeit teilen sich zwei
Gruppen von Erscheinungen.
Es sind: — Die Empfindungen psychophysischer Natur, die uns
die Kenntnis der objektiven Welt vermitteln und durch äußerliche
Einwirkung auf unsere Sinnesorgane entstehen, sowie die Empfindungen
rein psychischer Natur, die uns Kunde von unseren eigenen organischen
Zuständen gehen.
Wenn nun auch die Empfindungen und zwar vornehmlich die zur
ersten Gruppe gehörigen, im allgemeinen von einem bestimmten Prozeß
der äußeren Natur hervorgerufen werden, so sind sie doch das Produkt
der Seele, eine besondere Erscheinung des individuellen Selbst.
Niemals jedoch kann eine derartige streng subjektivistische Erscheinung
das Produkt eines äußeren Prozesses sein und es kommt häufig vor,
daß eine bestimmte Ursache bei verschiedenen Individuen verschiedenartige
Empfindungen auslöst. Wiederum ist es aber auch möglich,
mit demselben körperlichen Gegenstand, wenn man die Geschwindigkeit
seiner Bewegungen ändert, nacheinander verschiedene Sinnesreize zu
erzeugen.
Denken wir uns z. B. einen Stab in einem dunklen Zimmer, der
durch irgend einen Mechanismus anfangs langsam und dann mit
steigender Geschwindigkeit bewegt werden kann. Wenn sich der Stab
ein paar Mal in der Sekunde hin und her bewegt, so wirkt er nur beunmittelbarer
Berührung als Sinnesreiz, er veranlaßt in der Haut eine
Druckempfindung. Wird die Bewegung schneller, bis über 20 Schwingungen
in der Sekunde, so ist sie für den Gefühlssinn schon aus der
Ferne als tiefer Baßton vernehmbar. # Mit der weiteren Beschleunigung
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