Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 367
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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und ist hier — nach mancherlei Angriffen durch Napoleon I. —
dennoch verehrt und anerkannt gestorben. Sein Hauptwerk erschien
daher in französischer Sprache und ist erst durch Übersetzungen in
Deutschland bekannt geworden.

Qalls Schüler Spurzheim hat dann die Phrenologie weiter
ausgebaut und sie besonders in England yerbreitet. Spurzheim starb
im Jahre 1832 in Boston in Amerika, wo er die Phrenologie ebenfalls
mit Erfolg eingeführt hatte.

Überall, in allen großen Städten Englands, Amerikas, Frankreichs,
Belgiens wurden diese Lehren anerkannt und mit Interesse aufgenommen,
nur in Deutschland, dem Heimatlande des Entdeckers, wurden sie fast
gleichgültig ignoriert.

Anscheinend ist es ein Charakterzug der Deutschen, daß sie
- große Entdeckungen, die von Deutschen gemacht werden, erst dann
anerkennen, wenn sie vom Ausland nach Deutschland zurückkommen.

In den Jahren 1850 bis 1875 hat dann Dr. S c h e v e versucht,
die Phrenologie in ihrem Heimatlande aufs neue zu verbreiten, aber
es wurde kaum verständen, was er eigentiiah wollte, und schließlich
wurde er von damaligen medizinischen Größen — die heute längst
vergessen sind — verfolgt und lächerlich gemacht.

Wohl sind nach und nach immer einige besonders begeisterte
Menschen für die Phrenologie und ihre Anwendung im täglichen Leben
eingetreten, aber ihre Verbreitung blieb gegen früher immerhin eine
sehr geringe. —-- . ~

Da ist nun Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
ein Mann aufgetreten, der mehr als alle anderen vor ihm berufen war,
das so vernachlässigte Gebiet der Phrenologie und 4er Ph}rsiognomik
neu zu beleben, und der durch jahrzehntelange eigene Forschungen —
in Verbindung mit einer glänzenden Begabung unendlich Hohes und
Tiefes geschaffen hat. . - . •„

Es ist Carl Huter, in dessen Lehre diese Abhandlung einführen
soll. -

Huter wurde im Jahre 1861 in Heinde in Thüringen als Sohn
einfacher Bürgersleute geboren. Schon in früher Jugend zeichnete er
sich durch außerordentliche Fähigkeiten aus. Besonders zeigte er viel
-Talent für Zeichnen und Malen und es gelang ihm schließlich, wenn
auch nur unter großejn materiellen Schwierigkeiten, seine Ausbildung
als Kunst- und Porträtmaler durchzusetzen. I» den Jahren 1881 bis 1892
beschäftigte er sich dann neben der Malerei mit eingehenden Studien
über Physik, Chemie, Psychologie, Anatomie usw., die er bei anerkannten
Lehrern nahm. Im Anschluß daran gab er die Berufstätigkeit auf,
um sich ganz seinen eigenen Forschungen hinzugeben. Bis zu seinem


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