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um ihren Freitagsgottesdienst in der Nähe der Kacbah und dennoch
im Schatten abzuhalten.

Die zwei schönen, mit Rädern versehenen Treppen (Bild II, N°. 4
und 5) von denen je eine vor die Kacbahthür geschoben wird,
so oft man das Heiligthum dem Publikum öffnet, sind Geschenke
von indischen Fürsten aus neuester Zeit; sie traten aber an die
Stelle von anderen, abgenutzten; die Höhe der Schwelle machte
ja von jeher eine Treppe unentbehrlich.

Fast ebenso hoch wie die Erzählungen von der Kacbah und dem
Zemzem reichen die Legenden vom Maqäm Ibrahim *) hinauf, einem
heiligen Steine aus heidnischer Zeit, den erst die Muhammedaner
durch verschiedene Legenden mit dem Patriarchen in Verbindung
setzten. Man bewahrte denselben bald in der Kacbah, bald in einem
kleinen steinernen Behälter im Boden unterhalb der Ka'bahthür,
meistens aber, wie auch heutzutage, an dem Orte, wo jetzt die
kleine Kuppel steht, zunächst der Kanzel (Bild II, N°. 6). Die
Kuppel ist etwa 700 Jahr alt; die Hälfte des Raumes unter ihrem
Dache umschliessen vier Wände von dichtem eisernem Gitterwerke,
innerhalb dessen sich der bekleidete Kasten mit dem uMagäm" befindet
; die offene Hälfte dient, alten Traditionen gemäss, als Standort
für den Imäm beim Gottesdienste, seit der Herrschaft der vier orthodoxen
Riten speciell für den Imäm der Schäficiten. Auf diesen Gebrauch
des Maqäm kommen wir nachher zurück. Der Gebrauch einer
Kanzel (Mimbar) für den Prediger gehört zum exotischen Luxus, den
zuerst die Omajjadenfürsten einführten 2). Spätere Fürsten schenkten
immer schönere Kanzeln, - die jetzige (Bild N°. 7) wurde 1549
vom Sultan Sulemän gestiftet. Das kleine freistehende „Thor der
Benl Schebah" (Bild II, N°. 1) bewahrt die Erinnerung an die engen
Grenzen der Moschee zur Zeit Muhammeds; das Haram soll sich
damals nach allen Seiten in ungefähr gleicher Entfernung von der
Kacbah erstreckt haben. Was Muhammed in Jahre 630 zur Moschee
Mekka's machte, war ja nichts anderes als der kleine freie Platz

1) Vrgl. CM I: 278—9, II: 266, III: 418; Ibn Jabair 81—2.

2) CM 1:333; vergl. auch 111:114, 204, 221, 224; 55 ff.; MK 179; Jahrbuch des
Hidjaz für 1303, S 119 des arab. Textes.


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