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Verwandte waren, weigerten sich, dem Jezid zu huldigen, flüchteten
sich von Medina nach dem entlegeneren Mekka, um von dieser
Freistätte aus die Opposition zu organisieren1). Vielleicht nicht
ohne bösen Willen rieth Ibn Zubair dem Enkel des Propheten,
sich an die Spitze seiner zahlreichen aber unzuverlässigen Anhänger
in Iräq zu stellen. Husain ging, seine Partei war aber schon wieder
eingeschüchtert, und in der Nähe von Taff (Kerbela) wurde er
mit etwa 20 von seinen männlichen Verwandten abgeschlachtet. Zu
bemerken ist hier, dass die Ansprüche, welche die Häupter der
Familie Muhammeds erhoben, nicht etwa absolut waren oder jede
Diskussion ausschlössen 2), und dass die Söhne Ali's zu ihrem politischen
"Unglück mehr Habgier als Ehrgeiz bethätigten 3). Der Tod
Husains verschärfte den Fanatismus der alidischen Scktah (d. h.
Partei), vermehrte aber ihre Thatkraft nicht. Das Haupt der Opposition
in Mekka: Abdallah ibn Zubair gewann auch ausserhalb
Arabiens Anhänger und vertauschte die bescheidene Rolle eines
»Schützlings" des heiligen Hauses gegen die des Prätendenten auf
das Chalifat. Nur l1^ Jahr konnten sich die Statthalter Jezlds')
behaupten; 682 wurden sie aus den heiligen Städten verjagt. Von
da an bis 692 bezeichnen fromme, namentlich mekkanische Geschichtschreiber
Ibn Zubair als den Chalifen von Gottes Gnaden
mit Mekka als Hauptstadt5). Nachdem 683 Jezid's Soldaten in
Medina durch ein schreckliches Blutbad die Gewalt der //Genossenpartei
" gebrochen hatten, waren sie nahe daran, in Mekka ein
Gleiches zu thun, trotz der Unverletzbarkeit des heiligen Gebietes,
auf welche Ibn Zubair sich verliess; der Tod Jezlds rief die Truppen
aber nach der Hauptstadt, und in den nächsten Jahren verhinderten
Thronfolgestreitigkeiten und der Parteienkampf in Babylonien
die Omajjaden daran, energisch gegen Ibn Zubair vorzugehen.

1) Tab. II: Hl ff. 2) Vergl. z. Ii. den Brief Husains Tab. II! If.

3) Die übrig gebliebenen Verwandten Husains in Medina nahmen gleich Geschenke
von Jezid an Tab. II: Pa.—ao .

4) CM II: 166 ff., 42; Tab. U : M ff., f*t.

5) CM. II: 18 ff., 171 j Tab. II: fff ff., Äff ff.


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