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seine Nachkommen übertragen. Ketzerei und fremde Sitten, welche
in andern Ländern den Ahden die Herzen gewannen, hätten
in dieser Umgebung ihre Popularität beeinträchtigt; man verlangte
aber von diesem neuen Adel auch keinen rigoristischen Wandel.
Wie sich anderswo die Ahden und ihre Anhänger vielfach durch
Liebe zum Weine auszeichneten1), so war es auch hier: ein
omajjadischer Statthalter von Medina, droht einer alidischen Frau,
die ihn nicht heirathen will, er werde ihren Sohn wegen des
Weintrinkens bestrafens), und der nächste Anlass zur alidischen
Empörung in den heiligen Städten 785 war eben eine solche Bestrafung
, //während man doch in cIräq nichts Uebles im Trinken
fand"'). Nicht alle Einwohner der Uaramein waren alidischer Gesinnung
; alle politischen Parteien waren hier mehr oder weniger
vertreten, aber die Beliebtheit des Hauses der Fätimah bei der
Mehrzahl steht schon in der Omajjadenzeit ausser Frage. Die 717
abgeschaffte öffentliche Beschimpfung Ali's wagte man 727 nicht
wieder einzuführen4); Ali, der Sohn Husains, wurde verehrt *); der
eben erwähnte Statthalter, der eine alidische Frau schlecht behandelte
, abgesetzt8); als der in cIräq aufgestandene Urenkel Ali's,
Zaid, 740 getödtet war, Hess der Chalife nicht ohne Grund seinen
Kopf in Medina ausstellen 7), und thatsächlich hatte später die
nach ihm benannte zaiditische Partei in West- und Südarabien
ihre Hauptsitze.

Um diese Zeit und lange nachher war die fruchtbare Gegend
um und westlich von Medina der Focus alidischen Einflusses in
Arabien; den Ahden gehörte Jambuc8), zwischen dem gleichnamigen
Hafen und Medina, und manches Grundstück im benachbarten
Gebiete der Djuhainah (Djehenah)-stämme am Berge Radhwa;
ein anderes Centrum hatten sie hier in Suwaiqah 9) (Sweqah), von
anderen Ortschaften zu schweigen. Hier zankten sich, zurgrössten

1) IA IV: 141, XI: 158; OT (M8.) 71 v° heisst ein Alide „der Weinschlauch."

2) Tab. U:tfo.. 3) Tab. III: öoF . 4)1AV:13, 98.

5) Tab. II: lUf. 6) Tab. II: Iffl ff. Ja'qübi, ed. Houtsma 11:375.

7) IA V: 181 ff. 8) Vergl. die oben S. 34, Anm. 2 citierten Stellen.

9) Bekri 124, 792—3; Kitab al-Aghäni IV: 91; OT (D) 77 ff, 90-1. 98.

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