Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0072
45

Letztere als Fürsten das Centrum des Reiches verwalten und ihren
Herren nur den Namen übrig lassen. Damit ging eine rasche
Decentralisation, die Entwicklung der grössten Provinzen zu selbständigen
Reichen Hand in Hand. Endlich regten sich in der allgemeinen
Verwirrung die Aliden freier und kräftiger als zuvor,
während durch all diese Unruhen die Verkehrswege unsicher wurden
und die Fälle von Hungersnoth und Theuerung sich häuften. Von
alledem bekam Mekka seinen Antheil.

Administriert wurde die Stadt allerdings noch meistens von
abbasidischen Prinzen niedrigeren Ranges, und diese leiteten auch
das Haddj; wie sehr dieses Amt aber herabgesunken war, zeigt
schon die Thatsache, dass zwischen ihnen und dem Chalifen häufig
andere mit der Statthalter- oder vielmehr Vasallenwürde bekleidete
Personen als ihre Vorgesetzten auftraten. Manchmal (z. B. in
den Jahren 847 '), 863 s) und 870 3) waren dies fürstliche Prinzen,
denen wohl nur der Titel zu Theil wurde; mehr Bedeutung hatte
es, dass der Chalif den türkischen Heerführern Aschnäs4) und
Itäch5), als sie 841 und 849 nach Mekka pilgerten, die Oberhoheit
über alle Provinzen gewährte, welche sie durchreisten: man
sah schon, in welche Barbarenhände allmählich das Schicksal des
Islam's gelegt wurde, um so deutlicher, da Aschnäs den Sultanstitel
führte8). Auch bekamen die Mekkaner schon wiederholentlich den
Vorgeschmack des Elends, welches der Mangel einer kräftigen centralen
Autorität dieser internationalen Stadt bereiten sollte. Der
//Scheusliche," der als Pseudo-alide seit 869 7) mit seinen schwarzen
Sklavenbanden Ostarabien und cIräq verheerte, wusste zweimal
(879 und 882) durch seinen Vertreter die faktische Oberhoheit über
Mekka zu gewinnen, und der Feldherr, der ihn beide Male vertrieb
, war selbst nicht gerade immer der gehorsame Diener des
Chalifats8). Ein anderes Mal (883) waren es einerseits die Trup-

1) Tab. III: IPvl CM 1: 240 cf. 209.

2) cm n: 196. 3) Tab. III: fof I—r.
4) Tab. III: R"U— 1. 5) Tab. III: ICaP .

6) So heisst es wenigstens cm HI: 127. 7) Tab. III: Ivff ff.

8) Tab. m«nr\, wr; cm u-. 201.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0072