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und der Grabstätte Muhammeds, auch auf Medina, blieb aber
die Ausübung gewisser Oberhoheitsrechte für die Pürsten des Is-
lam's immer von Bedeutung. Von jeher wurde hier im Freitagsgottesdienste
für das Heil des regierenden Chalifen gebetet; dieses Gebet
war in allen Ländern zum Symbol des Gehorsams der Bevölkerung
geworden, an diesen heiligen Stätten legte die öffentliche
Meinung demselben ausserdem eine besondere Wirkung bei. Am
jährlichen Pilgerfeste spiegelten sich immer die politischen Zustände
in der grossen Versammlung in der Ebene 'Arafat ab; derjenige
, dessen Stellvertreter hier als Führer auftrat, war in den
Augen der Menge der Oberherr der Gläubigen; bedeutenden politischen
Empörungen entsprach auf diesem Boden die Zertheilung
der Pilgermenge in verschiedene Gruppen je unter ihren Häuptern
oder gar im Kampf um den ersten Rang. Wer sich hier nicht zu
behaupten wusste, verscherzte in allen muslimischen Gebieten, die
beim Haddj vertreten waren, einen Theil seines Ansehens. Die
Ehre, Beschützer der ßaramein zu heissen, wurde daher zum
Zankapfel zwischen den vielen selbständigen Reichen, welche auf
den Trümmern des Chalifats entstanden; bei ihrem Wettbewerb
kam es vor, dass mehrere konkurrierende Fürsten sich gleich-
mässig als die mächtigsten Vasallen des Chalifen geltend machen
wollten, während andere als offene Gegner des Schattenchalifats
hervortraten. Den Ausschlag gab manchmal die Stärke der Heeres-
abtheilungen, welche die Fürsten ihren Pilgerkaravanen zum Schutze
mitgaben; nicht weniger bedeutend war aber die Gesinnung der Mekkaner
selbst, d. h. derjenigen, welche sich dort zur höchsten Gewalt
emporgeschwungen hatten. Sehr einfach waren die Motive, welche die
Parteinahme dieser Herren bestimmten : der Fürst, der ihnen die gröss-
ten Geschenke gab, dessen Land der heiligen Stadt die meisten Lebensbedürfnisse
zuführte und dessen Macht sie am ersten erreichen konnte,
kurz der ihnen die grösste Hoffnung und Furcht einflösste, konnte
sich auf ihre Zuneigung verlassen. Standen sich mehrere in dieser

über ein Emirat in Jemämah im 3ten Jahrhundert der Hidjrah bewahrt haben, weil
die Emire einer grossen Alidenfamilie angehörten; sehr häufig heisst es in OT von einem
Alidengeschlechte, dass seine Mitglieder machtige Emire in dieser oder jener Gegend vom
Ilidjaz, von Jemen oder Centraiarabien geworden seien.


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