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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0087
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aus der Familie Sulaimäns, unter Mitwirkung Häkimsan seine Stelle
getreten war. Diesen zu vertreiben, sich mit Häkim auszusöhnen
und alle weitreichenden Pläne aufzugeben, war Alles, was dem
Gelegenheitschalifen zu thun übrig blieb. Wenn es weiter heisst,
dieser dritte Grossscherif habe der Herrschaft der in Medina emporgekommenen
Husainidenfamilie ein Ende gemachtJ), so bedeutet
dies nur, dass er ihnen auf einige Zeit seine Uebermacht fühlbar
machte, denn noch Jahrhunderte lang war in Medina Husainiden-
scherifen die Hauptrolle vorbehalten. Um 1023 erweckte die Frevelthat
eines Egypters grosse Aufregung in Mekka 2); mit dem Ausrufe: //wie
lange noch soll dieser Stein vergöttert werden ?" versuchte er durch
Knittelschläge den schwarzen Fetisch zu zerbrechen. Es dauerte einige
Zeit, bis einer von den feigen Mekkanern ihn anzugreifen wagte; als
ihn aber einer getödtet, da betheiligte sich der ganze Pöbel an
der Ausplünderung seiner Landsleute. Uebrigens verliefen die Tage
Abu'l-Futüh's und seines Sohnes Muhammed Schukr3) (1039—1001),
von ein paar schweren Hungerjahren abgesehen 4), ziemlich ruhig.
Dem Schukr werden gleichwie seinem Vater grosse Dichtergaben
nachgerühmt5); von jenem und seiner Schwester erzählt man ein
paar alberne Anekdoten, deren eine die unglaubliche Körperkraft
der beiden fürstlichen Personen darthun soll *). Sein Tod führte
einen schrecklichen Kampf zwischen den Hasaniden herbei, weil er
keine männliche Nachkommen hinterliess7). Die mekkanischen
Chronisten bezeichnen den Zweig des Hasanidenstammes, der mit
Schukr endet, nach dem Stammvater Müsa II8) als Müsäioi's,
obgleich dieser Name mit ganz gleichem Recht auf zwei von den
drei übrigen Scherifenfamilien oder -klassen (Tabagäi) anzuwenden

1) CM II: 207. 2) CM II: 249—50, MK 112, IA IX : 234.

3) Stammtafel I, 35; CM 11:209—10; IA. X:12; OT (D) 116 ff. (HL'.) 44 v°. OT
weicht in der Datierung des Todes Schukr's (464 H. = 1071/2) von allen andorn Quellen
ab; wahrscheinlich hat sich hier ein Fehler eingeschlichen.

4) IA IX: 378, 422, 435 ; CM II: 310.

5) Vergl. auch Nassiri Khosrau, ed. Ch. Schäfer (Paris 1881), S. 183.

6) Vergl. ausser OT noch AD 22—4.

7) Es kann uns hier gleichgültig sein, ob Schukr's Tochter, wie CM Ii: 210 will, sich
wirklich mit dem späteren Grossscherif Abu Häscbim Muhammed verheirathet hat.

8) Stammtafel I, 13.


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