Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0106
78

wandte Fürst eines dem seinigen in mancher Beziehung ähnlichen
Landes. Die Erfahrung hat ihn wohl bald eines Bessern belehrt;
er blieb zwar, wie die meisten seiner Verwandten, Zaidite und ein
guter Freund des Imäms, ohne aber dessen Kämpfe zu fuhren. In
seinem Testament1) ertheüte er seinen Verwandten folgende Warnung
: Lasset euch nicht auf allzu enge Beziehungen mit fremden
Mächten ein: »denn Allah hat euch und euer Land durch dessen
u Unzulänglichkeit geschützt, sodass man nur mit grösster Anstrengung
iihineingelangt". Nach der Wiedereroberung Jemens durch einen Enkel
cAdils 1216 wurden im öffentlichen Gebet in Mekka ausser dem Cha-
lifen und dem Scherif auch die ajjubidischen Herren Egyptens, Syriens
und Südarabiens genannt2). Im letzten Lebensjahre Qatädah's,
1221 s), machten sich schon in Mekka durch das Fehlen der Perser
beim Haddj die Folgen der schrecklichen Mongoleneinfälle bemerkbar
; in den folgenden Jahren wurde die Theilnahme einer
Karawane aus cIräq am Haddj eher Ausnahme als Regel.

Der alte Grossscherif schmiedete noch als Siebzigjähriger immer
neue Pläne zur vollständigen Unterwerfung des //unzugänglichen
Landes"; zuletzt unternahm er eine grosse Expedition gegen Me-
dina. Krankheit halber musste er die persönliche Theilname an
derselben aufgeben, nach Mekka zurückkehren und seinen Brüdern
und Söhnen die Führung überlassen. Es wurde ihm nicht vergönnt,
ruhig zu sterben. Sein Sohn Hasan *) glaubte zu wissen, dass sein
Vater vorhabe, nicht ihn, sondern einen Oheim zum Nachfolger zu
ernennen; dem vorzubeugen, tödtete er den vermeintlichen Kandidaten
und, da ihm hinterbracht ward, sein Vater wolle ihn den
Mord mit seinem eignen Leben büssen lassen, wandte er sich
eilends nach Mekka, dem kranken Greise einen verfrühten Tod zu
bereiten. Darauf berief er seinen in Jambuc als Befehlshaber der
Festung weilenden Bruder zu sich und erschlug auch diesen; die
übrigen Mitbewerber entzogen sich durch die Flucht einem gleichen
Ende, und Hasan war Fürst der Gottesstadts)! Am nächsten Feste

1) MK 123. 2) CM II: 263. 3) CM 11:265, cf. 268.

4) IA XII: 262 ff.; CM II: 263 ff., Stammtafel II, 2.

5) CM 11:216; IA. XII: 268—9, 303; MK 124.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0106