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cIräq"), und erst 1472 gelang es den Egyptern s), diesen Mitbewerber
auf immer zu beseitigen; 1380 mussten die Scherife das Mahmal
des Fürsten von Jemen, dessen Wohlthaten sie ungern verscherzt
hätten, gegen Uebergriffe von Seiten der Egypter schützen 3), und
dieses war jedenfalls nicht das erste //Zeichen" 4) der Art aus Südarabien
. Man wird versucht, irgend einen Zusammenhang dieses Mahmal's
mit der vielfach bezeugten arabischen Sitte vorauszusetzen, portative
Heiligthümer auf Reisen und namentlich im Kampfe mit sich zu führen
5); die //Leute der Stadviertel" in Djiddah pflegen noch immer bei
Volksfesten Mahmal's anzufertigen : jedes Stadtviertel bekommt einen
speciellen Festtag zugewiesen und veranstaltet einen Aufzug, der
namentlich durch sein Mahmal die (gewöhnlich verfeindeten) anderen
Quartiere überbieten will. Wie dem aber auch sei, das Mahmal
als unpersönlicher Vertreter des Schutzherrn Mekka's und solcher
Fürsten, die mit ihm wetteifern, begegnet bald nach der Regierung
Abu Nuinejj's als //herkömmlich", und ebenso die //Ehrenbezeigung
" [Chiämat al-Mahmal) der Scherife diesem leeren
Gestell gegenüber. Sie reisten demselben entgegen, erhielten von
dem das Mahmal und die Pilgerkarawane begleitenden Emir ein
Ehrenkleid, welches ihnen die fortdauernde Zufriedenheit des Schutzherrn
bezeugte. Von schwachen Scherifen forderten die Haddjemire
manchmal Ehrenbezeigungen erniedrigender Art, gegen welche sich
dann ihre Nachfolger sträubten; die Begegnung wurde wohl zur
Gefangennahme eines missliebig gewordenen Grossscherifs benutzt;
kurz, die Mahmafs dienten Jahrhunderte lang als Barometer für
die politische Witterung Mekka's.

Der Sohn des einstigen Nebenbuhlers Abu Numejj's, Muhammed ibn
Idris 6), konnte nicht verhindern, dass die Erbschaft ausschliesslich
dessen Söhnen zufiel. Diese führten aber mit einander, wenn sie nur
freie Hand hatten, einen erbitterten Kampf um die Beute, der fast den
ganzen Zeitraum 1301—46 ausfüllte7). Die MamlukensultaneEgyp-

1) CM 11:278. 2) MK 150. 3) CM 11:287, cf. 314.

4) „Zeichen" aus Jemen ohne nähere Bezeichnung begegnen CM 11:265—6, 281—2.

5) Vergl. de Goeje, Memoire« d'histoire et de geographie orientales, 2. ed., N° 1, S. 180.

6) Stammt. II, 10.

7; CM II; 220 ff., 275 ff; MK 130 ff; OT (D) 126 ff.j Stammt. II, 13, 14, 15, 16.


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