Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0114
86

tischen Dynastie, beteten, und erst beim Herannahen eines egyp«
tischen Heeres machten sich diese Agitatoren (1325) zeitweise aus
dem Staube. Kein Wunder, dass Sultan Näcir I einmal den Ent-
schluss fasste, die unwürdigen Söhne der Tochter Muhammeds
sämmtlich auszurotten; die Gelehrten traten aber energisch für den
in der Religion begründeten Adel ein. Das Mahmal aus Jemen wurde
ebenso wie vorhin aus rein materiellen Gründen von den Scherifen
gegen die Egypter geschützt '); als der Emir von Südarabien aber
die Kacbah mit einem Kleide und einer neuen Thür beschenken
wollte, verhinderten sie dies, weil solche Gaben ihnen nicht genützt
und also unnöthiger Weise den Aerger des Oberschutzherrn
erregt hätten. Ohne Grösse des Charakters oder besondere Fähigkeit
, war doch Rumeithah auf die Dauer seinen Brüdern überlegen
; ihm blieb schliesslich die Alleinherrschaft. Schon ein Jahr
vor seinem Tode gab der bevorstehende Thronwechsel seinen Söhnen
*) Anlass, einander zu bekriegen. Das vernünftige Testament
Qatädah's schien bei seinen Nachkommen völlig in Vergessenheit
gerathen zu sein: cAdjlän reiste eigens dazu nach Egypten,
seine Anstellung und einige Hülfstruppen einzuholen; hier wie
überall waren die Ahden, denen es leicht gewesen wäre, die Geschichte
des Islam's zu lenken, durch ihre Habgier zur Schwäche
verdammt. Mit Recht sagt der grosse Historiker Ibn Chaldün, die
einzigen Ahden, denen es nach menschlichem Ermessen möglich
wäre, als //rechtgeleitete Fürsten", als Mahdl's an die Spitze des
Islam's zu treten, wären in den späteren Zeiten die Scherife Westarabiens
... wenn nicht ihre ewige Uneinigkeit ihre Kraft lähmte.
Der Fürst von Egypten versuchte diesmal, dadurch eine Verständigung
herbeizuführen, dass er den Hauptgegenstand des Familienstreites
, die Einkünfte Mekka's, zwischen cAdjlän und dreien von seinen
Brüdern vertheilte, sodass jener diese zusammen die andere
Hälfte bekämen. Es war diese Regelung im Grunde nur die Fixierung
der bis dahin als selbstverständlich geltenden Sitte, das sich
das regierende Familienhaupt das Wohlwollen seiner einflussreichsten

1) CM II: 281—2.

2) Stammt. II, 18, 19, 20, 21; CM II: 222 ff., 282 ff.; 315; MK 135 ff.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0114