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das Gebet aufnehmen'); er sorgte aber dafür, dass dieser Form
keine weitere Bedeutung beigelegt wurde, und als das Geld ausblieb
, hörte auch das Beten auf. Auf der anderen Seite hat cAdj-
län, ohne Zweifel den egyptischen Gönnern zulieb, 1353 eine
Verfolgung gegen die Sekte unternommen 2), zu welcher sich seine
Ahnen bekannten. Die Zaiditen hatten immer noch ihre eigne
Stelle in der Moschee, sogar ihr eignes Mimbar (Kanzel); sie beteten
hier selbstverständlich für ihre jemenitischen Imäme, die
Stammesgenossen cAdjläns. In Zeiten, wo kein besonders reges
politisches Leben unter den Schieten Jemens herrschte, war dies
ganz unschuldig; wurden ja dort auch sunnitische Gelehrte und
sogar Richter geduldet. Nur wenn die eifersüchtigen Egypter zahlreich
in Mekka waren, zogen sich die //Ketzer" etwas zurück.
cAdjlä"n Hess die bekanntesten Vertreter dieser Lehre, deren Hauptfehler
die Liebe zu seinen Vorfahren war, geissein, den standhaften
Mu'eddin zu Tode, den Tmäm bis er //sich bekehrte von der
//Ansicht, als wären Blut und Gut der Schäficiten von Gottes
//wegen erlaubt (= vogelfrei)." Praktisch hatte diese Lehre damals
und dort die gleiche Bedeutung wie heutzutage in protestantischen
Ländern die Ansicht gewisser Katholiken, dass die Tödtung der
Ketzer ein verdienstvolles Werk sei; der Nachkomme Qatädah's
geisselte aber mit egyptischem Kurbasch. Die specielle Erwähnung
der Schäficiten, wo doch das Gleiche von den übrigen Schulen gilt,
hat ihren Grund in der damals noch von dem Abbasidenreiche
überkommenen vorwiegenden Bedeutung dieses Ritus, dem die
Mehrzahl der Bevölkerung Unteregyptens, Syriens und Westarabiens
angehörte. Augenscheinlich waren die mekkanischen Scherife —
ganz leise, sodass ein Datum sich nicht einmal annähernd bestimmen
lässt — zu diesem, in politischem Sinne herrschenden Ritus
übergetreten; namentlich die regierende Familie, denn von den
übrigen ist es weniger wahrscheinlich. In religiöser Beziehung war
es natürlich gleichgültig, zu welchem Madhab diese Ahden zählten,

1) CM II: 286.

2) MK 136.

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