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^Asäkir), meistens Südarabern, gebildet wurde1); später wurden
auch andere, sogar nichtarabische Elemente hinzugezogen 2). Diese
kämpfen die Kämpfe des Fürsten als solchen; ist er endgültig besiegt
, so gehen sie eo ipso zum Sieger hinüber3); dadurch nehmen
sie in den Kriegen zwischen den Scherifen wohl einmal eine neutrale
Stellung ein4). Wie in vielen anderen muslimischen Ländern 5),
war auch hier das Recht, täglich einige Male vor seinem Hause
Trommel schlagen zu lassen, ausschliesslich dem Fürsten eigen; bei
jedem Thronwechsel gingen daher die Tubül, d.h. die Musikbande,
mit den //Soldaten" zum neuen Herrn hinüber. So oft der Fürst
oder einer von seinen Bevollmächtigten einen beutereichen Raubzug
vollführt hatte, schickte er einen Eilboten (Mubassc/tir),nach Mekka;
derselbe brachte einem vornehmen Scherife nach dem andern die
erfreuliche Nachricht und wurde von diesen mit Kleidern beschenkt;
die Scherife aber hissten Fahnen auf ihren Wohnungen 6).

Die Lebensart der Scherife war im Ganzen die einfache aller grossen
arabischen Emire; noch heutzutage sieht der türkische Staatsbeamte
mit Erstaunen den gemeinsten Beduinen sich dem Grossscherif nähern,
ihn beim Knie, bei der Hand, beim Barte fassen, ihm die unbedeutendsten
Streitfragen mit grösster Ausführlichkeit vorlegen, ihm
widersprechen oder ins Wort fallen. Der Türke vergisst dabei gewöhnlich
, dass dies vertrauliche Verhältniss nicht wenig zum Ein-
fluss und zur relativen Unentbehrlichkeit der Scherife beiträgt. In
der Kleidung und Bewaffnung unterschieden sich die Scherife schon
früh von den //Bürgerlichen", und war es auch nur durch besonders
weite Aermel der Obergewänder 7). Bei feierlichen Gelegenheiten
aber trug der Grossscherif, beziehungsweise auch sein Mitregent,

1) AD 160. Sieheissen KaJU^J .sUwjÜt, später auch iCJu^ÜI.

2) Vergl. AD 518, wo Ghälibs Armee (um 1790) aus 400 Jemeniten, 400 Jäfi'-bedui-
nen, 400 Hadhramiten, 400 Maghribinern und 400 Afghanen zusammengesetzt ist.

3) MK 451, AD 250, 293; JjÄ* )UXs>

0

4) AD 235.

5) Vergl. mein „Mekkanische Sprichwörter etc.", S. 42, IA VIII: 507, XI: 178,
XII: 49, 289.

6, AD 170, 184, 202 usw. 7) CM 111:132.

V


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