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den Vertretern der Wissenschaft den gereinigten Monotheismus zu
predigen und vorläufig ihr Recht auf ungehinderte Betheiligung am
Haddj zur Anerkennung zu bringen; wenn man den mekkanischen
Chronisten Glauben schenken darf, sind die Gesandten sehr schlecht
behandelt worden. Später wiederholten die Wahhabiten ihren Versuch
, so oft ein neuer Grossscherif die Regierung antrat, immer
ohne Erfolg. Das Anerbieten Serürs, ihnen gegen eine etwas
höhere Abgabe, als die Perser zu zahlen pflegten, die Wallfahrt zu
gestatten, lehnten sie stolz ab. Wir finden in den diesbezüglichen
Berichten keine Spur davon , dass die Mekkaner den Gesandtschaften
irgend welche Bedeutung beigelegt hätten; höchst wahrscheinlich
haben sie mit grossstädtischer Verachtung auf die gelehrt sein sollenden
Dörfler und Beduinen herabgesehen. Unter Ghälibs Regierung
wurden sie in empfindlicher Weise eines Bessern belehrt.

Bei dieser Reformbewegung hat es die Geschichte von Mekka
ebenso wie vorhin bei der Qarmatensekte'), lediglich mit der negativen
Seite der Erscheinung zu thun. Uebrigens sind uns die
Lehren und die Geschichte der Wahhabiten sehr viel genauer bekannt
als die jener Feinde des Islam's, obgleich wir bis jetzt
auf keine Arbeit verweisen können, in der die arabischen und
europäischen Quellen verwerthet sind. Die jüngsten arabischen Chronisten
Mekka's sind aus einleuchtenden Gründen sehr ausführlich
über dieses Thema; sie erzählen den Lebensgang des Muhammed
ihn Abd el-Wahhäb, wie er in Medina den besten Unterricht ge-
noss, wie aber seine Lehrer schon damals bedenkliche Zeichen aufkeimender
Ketzerei bei ihm beobachteten; sie begleiten ihn ferner auf
seinen Reisen und bei seiner Rückkehr in die Heimath, das Land,
wo einst der Gegenprophet Musailimah zur Zeit Muhammeds seine
teuflischen Offenbarungen auskramte! Sie beleuchten die Frechheit,
mit der so eh) Wüstenmensch die Behauptung aufstellte, nahezu
alle muslimischen Gelehrten der letzten acht Jahrhunderte seien im
Irrthum befangen gewesen, und die Thorheit des Emirs Muhammed
ibn Sa'ui, der sich einreden liess, der von Ibn Abd el-Wahhäb

1) Vergl. oben S. 49.


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