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gen1), aber man kann nicht leugnen, dass er kein Mittel zur
Rettung seines Gebiets unbenutzt gelassen hat. Trotz allem Unterschiede
drängt sich die Aehnlichkeit dieses Kampfes mit dem 12
Jahrhunderte früher zwischen dem heidnischen Mekka und dem
Propheten geführten dem Beobachter auf. Heute wie damals war
der Angriff kräftig und unermüdlich durch sein religiöses Prinzip,
dem die Mekkaner bloss einen zähen Konservatismus entgegenhalten
konnten; heute wie damals verkannten die Mekkaner die Bedeutung
der Reform, bis es zu spät war, derselben zu steuern.
Abd el-cAziz und sein Sohn Sa'Hid waren ebenso wie der Prophet
den Mekkanern gegenüber äusserst nachgiebig und Hessen auch
nach vollständigem Siege hier alles fortbestehen, was nicht offenbar
gegen ihre Religion verstiess. Auch betrachteten die Scherife und
die Mekkaner den Kampf wesentlich nur vom praktischen, weltlichen
Gesichtspunkte aus; die Scherife zeigten später durch die
That, dass nicht die Lehre der Wahhabiten ihren Widerstand
herausforderte, und unter mekkanischen Gelehrten fand der Reformator
einzelne Bewunderer, so lange er noch in der Ferne blieb
und die zuchtlosen Beduinen in ungekanntein Maasse zu Ordnung
und Ruhe zwang2); sobald dagegen die Folgen der Reform für das
Leben der Mekkaner abzusehen waren, überstimmte der Erhaltungstrieb
alle anderen Argumente: Laien und Gelehrte, die DewI
Zeid und ihre Unterthanen sahen ein, dass ihre gemeinsamen Interessen
sich mit dem Wahhabitismus nicht vertrugen.

Von 1791 an hörte Ghälib nicht auf, Expeditionen gegen die
nominell seinem Gebiete angehörenden, von den Scherifen aber
niemals wirklich regierten Araber auszuschicken, deren Anschluss
an die mächtigen Wahhabiten durch die Vernachlässigung von
Seiten ihrer Oberherrn sehr erleichtert war. Nach Süden gingen
seine Truppen bis über das Bischahland hinaus, nach Norden
und Nordosten bis ins Qaclm und hinter Medina, nach Osten
überschritten sie die Grenzen des Gebietes von Täif; seine Brüder
Abd el-Muln und Abd el-'Aziz und sein Schwager 'Uthmän el-

1) AD 443 ff., hauptsächlich nach dem Zeitgenossen Ghälibs, Abdallah Abd es-Schakür.

2) AD 390.

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