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Muhammed Ali hat bekanntlich Egypten und den Hidjäz zwar
im Auftrag der Pforte erobert, nach vollführter Arbeit aber diese
Gebiete ganz selbständig verwaltet und seinen Nachkommen als
Erbgut gesichert. Als die beiden MahnaVs wieder zum Haddj kamen
, war also ganz wie früher das egyptische sowohl als das
syrische ein »Zeichen" des Sultans, aber doch mit einigem Unterschiede
; die Mekkaner wussten es auch, dass die geheimnissvolle
Sänfte aus Egypten eine Macht, die aus Syrien bloss einen Schatten
vertrat. Um so lebhafter wurde dies empfunden, weil Muhammed
Ali so klug war, April 1815 vor seiner Rückreise nach Egypten
selbst die Neuordnung der natürlich wieder in Verfall gerathenen
frommen Stiftungen im Nillande zu Gunsten der Mekkaner in die
Hand zu nehmen. Er sorgte dafür, dass jeder irgendwie hülfsbe-
dürftige Einwohner Mekka's seitdem sagen musste: meinen Lebensunterhalt
verdanke ich, neben Gott, unserem Efendi Muhammed
Ali. Die Bürger erhielten jährlich aus der nDjiräjeh" einen Betrag
an Korn zugewiesen; für Arme fanden täglich Vertheilungen von
Brod und Suppe statt*); bis zum heutigen Tag gedenken die armen
Mekkaner des ersten Vicekönigs als des Urhebers dieser unentbehrlichen
Gaben. Solchen, die sich um die heilige Wissenschaft
verdient machten oder andere Ansprüche geltend machen konnten,
wurden Gehälter zuerkannt; so legte sich die in Mekka durch des
Pascha's treulose Thaten erregte Verstimmung.

Auch nach dem Tode des verschmitzten Ahmed Türk! (1820)
blieb Jahja ibn Serür von der Theilnahme an der Geschäftsführung
ausgeschlossen; die jeweiligen Pascha's wählten sich andere Mittelspersonen
und überliessen die Zähmung der Scherife und Beduinen
nach wie vor dem obenerwähnten Schambar ibn Mubarak.
Diesem Verwandten, dessen Vorfahren seit Hasan *) von der Regierung
ausgeschlossen waren, verzieh Jahja die Ausbeutung des Unglücks
der DewI Zeid nicht. Er vollzog seine Rache in der altge-

1) In der Tekkijjeh Micrijjeh neben dem neuen Regierungsgebäude; vergl. den Urun-
driss der Moschee.

2) Stammt. DI, 3.


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