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ligung zu entgehen, nach Djiddah. Das alte Haupt der Dewi Zeid
aber ergriff freudig die Gelegenheit, die Türken als Uebertreter
des Gesetzes, sich selbst dagegen als den Vertheidiger des Heiligen
darzustellen; er kam mit einigen Scherifen und Beduinenschechen
nach Mekka und zog der Kriegsmacht der cAbädilah und Türken
bis Bahrah auf dem Wege nach Djiddah entgegen. Die gewöhnlichen
Mittel thaten aber die gewohnte Wirkung; viele Beduinen
Hessen sich herüberziehen, sodass der Alte den ungleichen Kampf
aufgeben musste. Unter solchen Umständen wäre nun Einer von
den "Abädilah nach Konstantinopel gereist; Abd el-Muttalib versprach
, der Tradition der Dewi Zeid gemäss, über Land dorthin
zu reisen, zog jedoch nach Täif, vertrieb die dort liegenden türkischen
Truppen und brachte in grösster Eile wieder //Hunde"
und Jäger zusammen. Zwischen Januar und April 1856 schickte
er dreimal Truppen gegen Mekka. Als aber im April Muhammed
ibn "Aun in Djiddah ankam, waren die Belagerer schon wieder
zurückgeschlagen und konnte man gleich gegen Täif vorgehen. Hier
spielte sich ganz die gleiche Geschichte ab, die 1827 von den nämlichen
Schauspielern am selben Orte aufgeführt war; bloss der
Ausgang war verschieden. Der alte Sohn Ghälibs liess auch diesmal
kein Mittel des Zwangs und der Ueberredung unversucht, seine
sehr in die Enge getriebenen Leute zusammenzuhalten; endlich
öffneten aber seine Anhänger dem Sieger die Thore der Stadt und
wurde er selbst gefangen. Nach dem ursprünglichen Plane sollte
er jetzt nach Saloniki geführt werden, um dort, wie früher sein
Vater, den Rest seiner Tage zu verbringen; dem Einfluss seines
alten Freundes Reschld Pascha verdankte er die Erlaubniss, wie
nach seiner ersten Besiegung in Konstantinopel zu wohnen. Natürlich
öffnete diese Liebenswürdigkeit dem Grossscherif den Weg
zu neuen Intriguen, denn bei Abd el-Muttälib nahm ganz wie bei
seinem Urgrossvater Sacd, die Kampflust nach jeder neuen Wunde zu.

Muhammed ibn cAun war zu alt, in seinem zweiten Scherifat
(1856—58) noch Bedeutendes zu leisten; sein zweiter Sohn Ali und
sein Neffe Abdallah ibn Näcir führten faktisch die Geschäfte. Aus
der Geschichte des Scherifats hat die Pforte wenigstens diese Lehre


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