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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0213
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die Maassnahmen des Andern durch heimliche Umtriebe zu vereiteln
, und Beide geben einander der Pforte gegenüber die Schuld
an dem misslichen Zustande.

So ging es mit cAun und Othman. Zwischen Mekka und Djid-
dah und zwischen Mekka und Lith wurden die Wege durch Räuber
unter dem Patronat des früheren Qäimmaqäms von Mekka,
Ali es-Serüri, unsicher gemacht; 1886 weigerte sich ein mächtiger
Harbschech, Bin cAsim, der jährlich vor dem Haddj aus Mekka
nach Medina reisenden Karawane den Weg zu öffnen, weil er sein
volles Jahrgeld nicht erhielt. Diesen und ähnlichen Uebeln wollte Othman
allein entgegentreten, und der grollende cAun vermehrte des
Pascha's Streben nach der Alleinherrschaft durch seinen Widerstand
. So wurde diesmal nichts aus der üblichen Wallfahrt zum
Grabe, bis der Haddj vorüber war; dann setzte Othman seine
Pläne durch, züchtigte mit ausschliesslich türkischen Truppen die
Aufrührer und Hess die Karawane reisen. Indessen standen die
beiden Herren längst mit einander auf möglichst gespanntem Fuss,
hatten wiederholt, jeder von seinem Gesichtspunkte, der Pforte
die unhaltbare Lage dargelegt, bekamen aber zur Antwort den Befehl
, sie sollten sich besser vertragen. Jetzt zog der Scherif mit
seinen vornehmsten Anhängern nach Medina, schickte von dort
eine Gesandschaft an die Pforte mit der Bitte, entweder ihn oder
den Wäll abzusetzen, weil ihm die Rückkehr nach Mekka unmög-
lieh sei, solange Othman dort sein Unwesen treibe. Mit cAun
verliess u. A. der Mufti der Schafften, zugleich Oberhaupt der
'Ulamä1), die Stadt, aber auch Othman hatte unter den angesehensten
Gelehrten seine Freunde. Die Partei des Scherifs suchte
in verschiedener Weise den Gouverneur bei der Bevölkerung miss-
liebig zu machen; seine Fehler, auch solche, an denen cAun mitschuldig
war, wurden vergrössert, sogar ein Versuch, in jedem
Stadviertel eine Kommission für die Stadtreinigung einzusetzen
ihm als eine Hauptsünde angerechnet. Eines Morgens waren an

1) Seine Biographie habe ich in den Bijdragen van het Kon. Ned. Ind. Iustituut, 5e Volg-
reeks, Deel II: 344 ff. gegeben.


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