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Abdilah ibn Zibn, welche cAun heimlich und gewaltsam mit
seinen Blschah's und Bawärdl's vornahm, erregte gleichfalls so
grosses Erstaunen beim Wäll, dass noch am selben Tage die Befreiung
erfolgte. Durch eine ganz falsche Darstellung des Sachverhalts
hatte cAun vorher versucht, vom Wäll gegen jenen Emir
Hülfe zu bekommen, sei es in der Form von Truppen oder von
Hinterladern für seine Bawärdl's; er behauptete nämlich, bei einem
Besuche im Wädl angegriffen worden zu sein. Djemil hatte aber
unter Hinweisung auf seine beschränkten Befugnisse abgelehnt.
Dem Diplomaten gefiel indessen ein so langweiliger Wirkungskreis
in der unausstehlichen Hitze nur massig; auf seine wiederholte
Bitte enthob ihn die Pforte des schwierigen Amtes und entsandte
Cafwet Pascha, der schon 1880—82 die gleiche Stellung inne gehabt
hatte. Cafwet nimmt seine Aufgabe möglichst leicht; leben und
leben lassen scheint sein Grundsatz zu sein. Ihn verhindert kein
Ehrgeiz, dem Scherif gegenüber den gehorsamen Diener zu spielen;
seine Habgier kann er auch so befriedigen. Othman Pascha ist
neuerdings als Wäll nach Jemen abgegangen; sollten einmal neue
Verwickelungen im Hidjaz wieder das Auftreten eines Mannes erfordern
, so wird die Pforte ihn ohne Zweifel nach seinem mehr
als 4 Jahre gut verwalteten Posten zurückschicken .... wenn sie
vernünftig handeln will.

In dem jetzt schon beinahe tausendjährigen Kampfe zwischen den
einheimischen Herren von Gottes Gnaden und den auswärtigen
Beschützern steht die Bevölkerung in letzter Instanz fast regelmässig
auf Seiten der Scherife. Vom Sultan al-Islam darf man
nichts Uebles sagen, sein Name wird allgemein geehrt, aber kein
Mekkaner kann den Saum seines Gewandes berühren, er thront in
unerreichbarer Ferne; seine Vertreter sind verderbte Leute, deren
Einer zerstört, was der Andere errichtet hat. //Unsere Herren die
Scherife" sind die reinsten Hidjäzener, die es giebt, ihre Tugenden
und Fehler sind die ihrer Umgebung, sie bilden den höch-

1) aJI l\ac. Er gehört zu dem Hanse der Dewi Husein (Stammt. III, 47), einer Un-
terabtlieiluug der Dewi BarakAt.


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