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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/stadt_und_herren1888/0221
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ren aus der Periode des Streites zwischen beiden Autoritäten.
N°. III ist ein Brief, den Othman von einem zur Niederwerfung
der feindlichen Beduinen nach Jambuc geschickten Officier erhielt;
das Auftreten dieser Beduinen hing mit den Räubereien am Wege
zwischen Mekka und Medina zusammen, und wir sahen oben, dass
der Wäll und der Grossscherif cAun beide zeigen wollten, wie unfähig
der Andere sei, die Ordnung allein aufrecht zu erhalten.
Unter diesen Umständen lag der Verdacht nahe, dass die Feinde
Othmans im Einverständniss mit dem Scherif handelten. Den (natürlich
türkischen) Brief des Offiziers, worin die Niederwerfung der
Beduinen berichtet wurde, liess nun Othman gleich in der von ihm
in Mekka eröffneten Druckerei in arabischer Uebersetzung mit einer
warnenden Zuschrift von seiner Hand drucken , um die ihm feindliche
Partei des Königs von Mekka einzuschüchtern. Ich hielt es für un-
nöthig, das gedruckte Original, das sich der Form nach durch nichts
Charakteristisches auszeichnet, hier noch einmal zu veröffentlichen.
N°. IV ist eine zum Aufruhr und zur Ermordung Othmans aufrufende
Proklamation (oben S. 184—5), die in verschiedenen Exemplaren
durch unbekannte Hände Ende 1885 in der heiligen Moschee
angeklebt wurde. Sie ist augenscheinlich von den niederträchtigsten
Feinden Othmans abgefasst, deren heiliger Aerger sich hauptsächlich
auf ihren Antheil am egyptischen Korn bezog.

In diesen vier Schriftstücken sind Vulgarismen im Sprachgebrauch
und im Stil häufig vertreten; trotzdem darf man dieselben nicht
als Zeugen vom Vulgärarabisch der heiligen Stadt betrachten. Diesen
Dialekt kann man aus meinem //Mekkanische Sprichwörter
und Redensarten" einigermaassen kennen lernen; aus Briefen und
Schriftstücken lernt man keine arabische Umgangssprache, zumal
die Schreiber und solche Privatleute, welche ihre Briefe selbst schreiben
, einen ganz eigenen Jargon zu diesem Zwecke benutzen, der
wohl hie und da lokale Eigenthümlichkeiten zeigt, im Ganzen aber
so zu sagen international ist. Die Briefe z. B., welche van den Berg's
Werke über Hadhramaut als Sprachproben beigegeben sind, könnten
, abgesehen von ein paar hadhramitischen Wörtern, in jedem
beliebigen arabischen Lande geschrieben sein und stehen zur




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