Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., U 4491,m
Thedinga, Eddo
Einstein und wir Laien: Wege zu einer neuen Licht-Theorie
Leipzig
Seite: 50
(PDF, 17 MB)
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müßten als sonst, also gerade umgekehrt, als die astronomischen
Beobachtungen es zeigten.

Es ist selbstverständlich, daß Einstein, wenn er die Gleichwertigkeit
zwischen den Wirkungen der Schwere und einer gleichförmigbeschleunigten
Bewegung zu einem Prinzip erhebt, auch alle Folgerungen
hieraus ziehen muß. So müßte Einstein z. B. auch die Behauptung
aufstellen, daß die angebliche Krümmung eines Lichtstrahles
in einem Gravitationsfeld ihrem Grade nach unabhängig sei von der
Entfernung vom Gravitationszentrum, da ja auch in dem beschleunigt
bewegten Kasten die Bahn des Lichtstrahles unabhängig ist von der
Höhe, in welcher er den Kasten durchquert.

Wie sehen auch hier wieder, daß es für die Tatsache der verschiedenen
Intensität der Schwerkraft je nach der Entfernung des angezogenen
Körpers vom Gravitationszentrum in dem Fall des beschleunigt
bewegten Systems gar kein Analogon gibt.

Es kann somit von einer prinzipiellen Gleichwertigkeit
zwischen beiden Fällen bezüglich aller unserer Vergleichung zugänglichen
Beziehungen keine Rede sein, und doch wäre eine solche eine
unerläßliche Bedingung, wenn wir diese Gleichwertigkeit zu einem
„Prinzip" erheben wollen, um aus diesem dann Gesetze bezüglich
solcher Vorgänge, die unserer Beobachtung bisher unzugänglich
waren, abzuleiten.

Wir werden jetzt die Frage untersuchen, ob unsere Attraktions-
Theorie die beobachtete scheinbare Abrückung der Fixsterne von
der Sonne zu erklären vermag.

Wir hatten in dem Nord- und Zodiakallicht ein den in Kathodenröhren
auftretenden Lichterscheinungen analoges Phänomen gesehen.
Betrachten wir die Sonne als die negative, jeden Planet also als
eine positive Elektrode, so ist klar, daß die Erde, die das Licht der
Sonne attrahiert, Licht auch nur von solchen Sternen anziehen kann,
deren elektrischer Zustand dem der Sopne gleichartig ist.

Hat die Planetenmasse als Ganzes einen Lichtstrahl von einem
Fixstern aus in Lauf gesetzt, und hat sich dieser Lichtstrahl bei seiner
Annäherung an das Planetensystem in einzelne, den Planeten und
Planetoiden entsprechende Strahlen zerlegt, so kann der Fall eintreten
, daß ein solcher von der Erde angezogener Lichtstrahl die
Sonnenatmosphäre durchqueren muß. Infolge seines gleichartigen
elektrischen Zustandes mit dieser wird der Lichtstrahl eine A b -
s t o ß u n g erfahren. Da aber die Attraktion seitens der Erde gleichzeitig
und ohne Unterbrechung auf ihn wirkt, so wird eine Ausbuchtung
der Licht bahn um die Sonne herum entstehen
, so daß der Lichtstrahl in seiner rückwärtigen Verlängerung
nicht mehr auf den wahren Ort des Fixsternes, sondern auf eine in
größerer Entfernung von der Sonne befindliche Stelle hinweisen wird,
was mit den astronomischen Beobachtungen anläßlich der letzten
totalen Sonnenfinsternis im Einklang steht.


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