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der Ärzte zu stellen; dann werden wir mindestens gleich
gute, wenn nicht bessere Resultate erzielen wie die Heilanstalten
. Die Kurärzte sollten eben behandeln dürfen und
nicht nur nebenbei und gelegentlich beraten.

Für unselbständige, leichtsinnige junge Leute, für schwer
zu leitende wie für sehr pflegebedürftige Kranke will ich gerne
den Anstalten den Vorzug einräumen.

Für die offenen Kurorte kommt dann noch in Betracht,
dafs an ihnen die Kranken viel leichter die unbedingt notwendige
geistige und gemütliche Anregung finden. Die Ideen
des Kranken sollen sich nicht uur um Auswurf, Bluthusten.
Körpertemperatur und Tuberkeln, wie sie z. B. das ständige
Thema bei gemeinsamen Liegekuren bilden, drehen, so dafs
derselbe nur noch mehr in seiner Stimmung deprimirt wird.
Heiterer — keineswegs übertriebener — Verkehr mit Kranken
anderer Art und Gesunden, dann die Möglichkeit, ohne selbst
teilzunehmen, einen buntbewegten Verkehr an sich vorüberziehen
lassen zu können und dadurch Herz und Sinne zu
erfreuen, sind ein dringendes Erfordernis und geeignet, den
Kranken von seinem eigeuen Leiden abzuleiten und zur Förderung
der Verbesserung der Konstitution wesentlich beizutragen
. Manche einsame Kurhäuser und Anstalten leisten
in dieser Beziehung erschreckend wenig.

VIII. Volksheilanstalten.

Zum Schlüsse möchte ich nicht unterlassen, einiges über
die jetzt viel diskutirten sogenannten Volkssanatorien
zu bemerken.

Es war ein glücklicher Gedanke, dafs man sich nach
vielfachen vergeblichen Anläufen endlich entschlofs, Anstalten
für Rekonv alescenten zu grüuden. Es war doppelt zu
begrüfsen, dafs die Bestrebungen hervorragender Kliniker, für
weniger bemittelte Patienten und solche aus dem Arbeiterstaude
Heilanstalten aus öffentlichen Mitteln zu errichten,
überall Zustimmung und Unterstützung gefunden haben. Es
ist dies ja nicht nur eine Frage der Humanität, sondern in
Hinsicht der späteren Arbeitsfähigkeit auch des öffentlichen
Interesses. Wir können es nur billigen, wenn die Versicherungsanstalt
Baden unter Aufwendung grofser Mittel
(man spricht von 600 000 Jl) sich anschickt, in einer Höhenlage
von 840 m dicht am Walde, am südlichen Abhang der
„Brandeck", dem nördlichen Abschlufs des Marzeller Thaies,
oberhalb Marzell (709,8 m über dem Meere) in 9,6 km direkter
Entfernung von Badenweiler (ca. 2'/2 Wegestuuden), eine
Volksheilanstalt für ärmere Brustkranke und Phthisiker im
Anfangsstadium der Krankheit zu erbaueu.


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