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Die vierte Säcularfeier der Universität Tübingen im Jahre 1877
Tübingen, 1878
Seite: 19
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Dreimal stimmte die Versammlung ein. Den Beschlußs der Handlung bildete: Marsch
aus der ersten Suite von Frans LacJiner.

Ihre Königlichen Majestäten, sowie Seine Königliche HoMieit der Prinz Wilhelm nahmen
hierauf zuerst von den in einem der benachbarten Zimmer aufgestellten Ehrengaben und Glück-
ivünschen Einsicht und begaben sich dann, der Einladung der Stadt folgend, in das Bathhaus,
um von dem Balkon desselben aus den Festzug zu betrachten.

Die Ehrengäste der Universität xoarteten theils bei Besichtigung der erwähnten Sammlung,
theils bei einer Erfrischung im Universitätshause die Entwicklung des Zugs ab, um sielt zidctzt
demselben anzuschliessen.

Der Zug, welcher sich mit seinen in dem Programme ■ aufgeführten Abtheilungen von der
Herrenberger Strasse bis zum Universitätshause aufgestellt hatte, schwenkte zivischen diesem
und dem neuen chemischen Laboratorium in seinen Weg ein. Er war überaus zahlreich ge-
ivorden, und bot mit dem bürden Wechsel der Fahnen und Farben der Studierenden und ihrer
berittenen Anführer in altgeivoihnter Ausrüstung, mit den mannigfa tigen und cdterthümliehen Amtskleidungen
der Abgesandten der Universitäten, und der Massen Wirkung der Tübinger Professorentracht
einen ebenso glänzenden als historisch bedeutsamen Anblick. Eine grössere Zahl
von Musikabtheilungen in den einzelnen Gliedern des Zugs erhöhte das Leben. Auf dem Marktplatze
wurde der Zug empfangen und begrüsst von bürgerlichen Vereinen, Feuerwehr, Sängerkranz
, Harmonie, Weingärtner-Liederkranz, sowie von Festjungfrauen, welche von einer Tribüne
aus die Fahnen der Studentengesellschaften bekränzten. Jede Abtheilung begrüsste im Vorbeimarsch
vor dem Bathhaus das Königspaar mit lautschallenden Hochrufen. Sobcdd der Zug in-
die Kirche eingegangen war, erschienen daselbst auch Thrc Königlichen Majestäten.

Li der mit der Geschichte der Universität eng verknüpften, grossen und seit ihrer Be-
stauration so schönen Stiftskirche, welche die Ortskirclienbchörde der Universität bereitivillig
für diesen Tag überlassen hatte, ivar unter Verdeekung des Altars und des Taufsteins vor
dem Lettner eine Bednerbühne errichtet, und vor dieser ein grösserer Baum für die Ehrengäste
abgeschlossen toorden, in dessen Mitte der Bednerbühne gegenüber Ihre Königlichen Majestäten
und Seine Königliche Hohheit der Prinz Wilhelm Platz nahmen. Von den Emporen der Kirche
hatte man auf beiden Seiten gegen den Chor hin Abschnitte eingegrenzt, ivelche für Damen bestimmt
waren, der Baum vor und neben der Orgel war dem Singchor vorbehalten. Der ganze
übrige Baum, Schiffe und Emporen der Kirche wurden durch die Mitglieder des Festzuges eingenommen
und zivar so, dass die einzelnen Abtheilungen in der Beihenfolge des Einzuges zuerst die
Emporen, sodann fächerartig die Schiffe besetzten, fortschreitend von den Aussemuänden nach
innen und vom Chor nach dem Haupteingange zu, ivodurch zuletzt der mittlere Gang des Hauptschiffes
für den Einzug der Ehrengäste frei blieb. Während des ganzen Einzugs spielte die Orgel.

Nachdem Ihre Königlichen Majestäten Ihre Plätze, geleitet vom Bector und Kanzler eingenommen
hatten, wurde von einem, aus den verstärkten Kräften des Oratorienvereins gebildeten
Singchor unter Leitung des Herrn Wüst mit Orgelbegleitung das Hallelujah aus Händeis Messias
vorgetragen.

Hierauf hielt der Bector von der Bednerbühne aus die folgende Festrede:

3 *


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