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Die vierte Säcularfeier der Universität Tübingen im Jahre 1877
Tübingen, 1878
Seite: 37
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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ein wesentlich verschiedenes von dem des Doctors auf Bewerbung. Die Facultäten wollen damit
nicht blos eine Ehre erweisen, sondern sie wollen auch sich selbst ehren und schmücken, indem
sie Männer in ihre Reihen aufnehmen, denen sie sich mit Befriedigung und Stolz durch ein
geistiges Band der Genossenschaft verbunden sehen. Sie sind dabei auch nicht auf die Berück-
sichtigung rein gelehrter und fachwissenschaftlicher Leistungen beschränkt; sie dürfen jener
innigen und fruchtbaren Wechselwirkung Rechnung tragen, in welcher jede Wissenschaft mit
angrenzenden Fächern, in welcher die Theorie stets mit der Praxis des Berufsiebens und des
öffentlichen Dienstes steht; sie dürfen ebenso ihrem Gefühl des Dankes für die Erweisung besonderer
Rücksicht und Fürsorge für unsere Anstalt einen erwünschten Ausdruck geben. Unsere
Facultäten haben von diesem Recht bis jetzt stets nur sparsamen Gebrauch gemacht; sie folgen
aber nur einem löblichen und berechtigten Vorgang, wenn sie an einem grossen und seltenen
Festtag der Hochschule in weiteren Kreisen umherblicken und einer grösseren Anzahl verdienter
Männer diese Feier zu einem Gedenktag ihrer Anerkennung machen. Auch so noch mussten
sie, um das richtige Maass nicht zu überschreiten, manche eigene, vielleicht auch fremde Wünsche
unterdrücken, manche an sich berechtigt scheinende Folgerungen abschneiden.

Indem ich nun die Herrn Dekane der Facultäten einlade, die Namen der Gewählten der
Versammlung zu verkündigen, glaube ich mit einem ähnlichen Wunsch, wie mein Amtsvorfahre
vor 100 Jahren, schliessen zu dürfen. Möge dieser Festact den zunächst Betheiligten zur Freude
und Befriedigung, möge er unserer Universität zur Ehre und Zierde gereichen, möge er Seiner
Majestät unserem Könige wohlgefällig sein , kraft dessen meinem Amt ertheilter Vollmacht ich
diese Wahlen bestätigt habe und dessen Huld und gnädigem Wohlwollen wir die Interessen
unserer Hochschule auch fernerhin in Ehrfurcht und vollstem Vertrauen empfohlen wissen.

Hierauf bestiegen die Dekane der sieben Facidtäten der Reihe nach den Katheder, und
verkündeten die Promotionen, mit den nachstehenden Worten, ivelchen die beigedruckten Flogien
der Diplome zu Grunde lagen:

Der Dekan der evangelisch-theologischen Facultät Professor Dr. Die st el:

Die evangelisch-theologische Facultät promoviert zu Doctoren der Theologie:
Herrn Dr. Johann Christian Ludwig von Georgii, Prälaten und Generalsuperintendenten
von Tübingen, hochverdient um die kirchlichen Interessen unsrer Stadt und des
Landes, sowie durch Förderung der Wissenschaft.

Viruni et magna doctrinae varietate et ingenii acumine perinsigneni, de philosophia illa quae Christi
ternporibus Alexandriae floruit sagacissime perscrutanda nec minus de primordiis rerum christianarum variis
scriptis subtilius investigandis optime meritum, in ecclesia pagi nostri evangelica sapienter fortiterque ad-
ministranda spectatissimum, rerum ecclesiasticarum praecipue in synodis tuendarum promovendarumqtie
consultorem aestumatissimum.

Herrn Carl Friedrich von Gerok, Oberhofprediger und Prälaten in Stuttgart,
ausgezeichnet durch Kanzelberedsamkeit, sowie auf dem Felde der homiletischen Literatur.

Virum animi candore ac pietate spectatum, cum variis et ingenii et orationis dotibus tum eloquentia
sacra summe perspicuuni, de evangelio Christi dignissinie lautissimeque praedicando ut ore ita variis scriptis
editis optime meritum omnibusque quotquot per totam ecclesiam ad evangelium felicius propagandum


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