Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., B 9529
Die vierte Säcularfeier der Universität Tübingen im Jahre 1877
Tübingen, 1878
Seite: 120
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VON DER DIRECTION DES KÖNIGLICHEN MUSEUMS VATERLÄNDISCHER

KUNST- UND ÄLTERTHUMS-DENKMALE.

Angesichts der vierten Jubelfeier der Alma Eberhardina, der dieselbe unter den günstigsten
Auspicien entgegensehen darf, sind die auswärtigen hohen Schulen, sowie die inländischen höheren
Lehranstalten und wissenschaftlichen Institute im Wetteifer bemüht, der Jubilarin den aufrichtigen
Zoll ihrer Huldigung darzubringen.

Bei dem engen Zusammenhang aller geistigen Bestrebungen und Thätigkeiten glaubt auch
die Direktion einer Anstalt, deren Aufgabe und Zweck sich auf die Pflege der Kunst und des
Alterthums bezieht, sich dem Chore der Glückwünschenden anschliessen zu dürfen.

In dem Museum, das Ihrer Leitung untersteht, ist ein kleiner Altarschrein aufbewahrt,
der aus dem Kloster Blaubeuren stammt und der im Hauptgemälde ausser den Figuren von drei
Aposteln das Bildniss des Abtes Heinrich Schmid (Faber, Fabri, 1477) als des Donators zeigt.

Welche Bedeutung dem fraglichen Abt, dem Reformator und zweiten Stifter seines Klosters,
auch für die Hochschule Tübingen zukommt, zu deren Gründung er als Exekutor der päbst-
lichen Erektionsbulle und als Verfasser ihrer ersten Statuten in vorderster Linie mitwirkte,
braucht der Unterzeichnete nicht erst genauer darzulegen.

Eben diese Bedeutung des Abtes brachte ihm den Gedanken bei, der Universität eine Copie
des erwähnten Bildnisses als eine Ehrengabe zu ihrer Jubelfeier zu widmen.

Nachdem er die höhere Genehmigung eingeholt, leitete er die Ausführung ein und erlaubt
sich nunmehr das Bild an das Königliche Rektorat mit der Bitte einzusenden, es nebst der gegenwärtigen
Zuschrift dem hohen akademischen Senate in der nächsten Sitzung vorlegen zu wollen.

Indem er um freundliche Aufnahme der Widmung bittet, schliesst er den Ausdruck seiner besten
Wünsche für das fernere Blähen der ehrwürdigen, in ihrem Alter doch jugendlich kräftigen Jubilarin bei.

Verehrungsvoll etc.

STUTTGART den 19. Juli 1877. Direktion des Königl. Museums

vaterländischer Kunst- und Alterthumskunde.
H a a k h.

AN DAS KÖNIGLICHE REKTORAT DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN.

VON DER KÜNSTLER-GESELLSCHAFT BERGWERK IN STUTTGART.

Die Künstler-Gesellschaft, das Bergwerk, eben erst ein Vierteljahrhundert alt, ruft der
ehrwürdigen vierhundertjährigen Heimstätte schwäbischer und deutscher Wissenschaft der berühmten
Universität Tübingen zu ihrem grossen Jubelfeste ein helles herzliches Glückauf! zu.

Von der Ueberzeugung getragen, dass aus dem Borne ächter Wissenschaft die Kunst stets
ihren innersten Lebenssaft gewinnt, und dass sie aus der so errungenen Fülle und Gestalt ihr
Bestes wieder an die Wissenschaft zurückgibt, haben wir keinen andern Wunsch, als dass die
Universität von einem Jahrhundert zum andern freudig an dem Tempel der Wahrheit weiter baue.

STUTTGART den 9. August 1877.

(bildlich eingerahmt, mit Siegel verseilen, in Holdruhe.)


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