Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., B 9529
Die vierte Säcularfeier der Universität Tübingen im Jahre 1877
Tübingen, 1878
Seite: 122
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hervorgerufen worden, so hat es doch auch in Tübingen nicht an Männern gediegener wissenschaftlicher
Kraft gefehlt, welche das Gleichgewicht durch neue Vertiefung in die christliche
Wahrheit, in die heilige Schrift und Geschichte herzusteilen wussten. Durch die Art aber, wie
die erleuchtete Verwaltung der Universität und Kirche Würtembergs diese ernsten Gegensätze
behandelt hat, ist dieses Land nicht minder als durch seine Einrichtungen für gründliche Durchbildung
der Theologen bis in die neueste Zeit ein Vorbild für andere Länder geblieben.

Und so vereinigen wir mit dem Glückwunsche zu dem ruhmvoll vollendeten vierten Jahrhundert
der Universität auch unsern aufrichtigen Dank für alles, was sie durch reiche Gaben
des Geistes und wissenschaftlicher Erkenntniss dem gesammten deutschen Vaterland, namentlich
aber auch der preussischen Landeskirche geboten hat, die unter ihren Söhnen und Dienern so
viele dankbare Schüler Tübingens zählt, deren Sinn wir mit unserem Glückwunsch zugleich zu
vertreten uns bewusst sind. Gott erhalte uns in langer Kraft und Blüthe die Universität Tübingen
als einen immer neu sich füllenden Brunnen göttlicher und menschlicher Weisheit!

BERLIN den 4. August 1877.

Der Evangelische Oberkirchenrath:

Herr mann. Brückner. Thielen. Dorner.

K u n d 1 e r. Frh. v. d. G o 11 z. Schmidt. Braun.

VON DEN VORSTÄNDEN
DES EVANGELISCHEN PREDIGERSEMINARS IN WITTENBERG.

JUBILATE.

Illustri Academiae Tubingensi | quatuor saecula | uberrimo cum f'ructu | die VITI. Augusti
M.D.CCCLXXVII | Dei gratia feliciter exacta | pie gratulatur | quod est Vitebergae de egregia
olim Acaclemia | residuum | Seminarram ministrorum Verbi divini.

Optimorum ingeniorum ferax ea Germaniae superioris pars, quam Suevi vel Alemanni in-
colunt, cum omni tempore has regiones, quae ad Septentriones vergunt, foecundavit, tum maxime
saeculo decimo sexto post Christum natum ineunte Praeceptorem Germaniae Philippum Melan-
thonem, Lutheri in sacris reformandis socium incomparabilem, commodavit, qui etiam admodum
juvenis oratione inaugurali de corrigendis adolescentium studiis habita Lutheri admirationem ita
incendit, ut paene nihil, quod non sit supra hominem, in eo esse autumaret.

At Tubinga inprimis Vestra, in cujus schola prima ille quoque incrementa cepit, perpetua
virorum doctissimorum serie inter ceteras studiorum sedes velut »inter ignes luna minores« co-
ruscat et in certaminibus publicis de summis, quae humano generi curae sunt, excellentissimos
praebuit antesignanos.

Viteberga autem, majorum laude illustris, atrocissimis bellorum calamitatibus afflicta, suo
exemplo monitrix et magistra facta superbientibus, nihil ex prisca gloria retinuit praeter tenue
quasi »umbraculum in vinea«, seminarium pastorum, qui exercentur, ut postero tempore oviculas


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