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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ufgoviana1876-1/0017
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n.

Die zweite nnd, wie mir scheint, jetzt allgemein angenommene Meinung lässt die
Ebersteiner hervorgehen aus dem alten und mächtigen Geschlechte der Calwer, ganz im
Gegensatze zu Krieg, der ausdrücklich sagt, die Grafen von Eberstein gehören nicht dem
Hause Calw an. Diese Meinung hat Stalin in seiner wirtenbergischen Geschichte B. II
pag. 303 ausgesprochen und Bader in seiner Schrift: Wahrer Ursprung Badens p. 46 hat
sie näher ausgeführt und zu beweisen gesucht. Aber wozu hat man das calwische Geschlecht
nicht schon benützt ? Fasst möchte es mich bedünken, es sei Mode geworden, jeden Grafen
in grösserer oder geringerer Entfernung von dem Stammsitze der Calwer, den man sonst
nirgends einzufügen weiss und über dessen Geschlecht nähere Nachrichten fehlen, einfach
diesen einzureihen unter Berufung auf das Alter und das Ansehen dieses Geschlechtes. So
hat man ihnen schon zugewiesen die Grafen von Jngersheim und von Laufen, die Grafen
des Wirmgaues, des Zabergaues, des Murrgaues, des Nagoldgaues, des Enzgaues, des
Schozachgaucs und des Pfinzgaues, die Grafen von Staufenberg und Hohenberg, die Grafen
von Himmclsberg und von Grezingen, und nun müssen auch noch die Grafen des Ufgaues
und von Eberstcin unzweifelhaft Calwer sein, von den Grafen von Vaihingen und Löwenstein
gar nicht zu reden, deren Zugehörigkeit sich urkundlich nachweisen lässt. Wer erstaunt
nicht über diese lange Reihe und über die viele gelehrte Mühe, die angewandt werden
musste; um all diese Abstammungen wahrscheinlich zu machen! Doch wir wollen diesem
alten calwischen Hause alle diese Grafen und Grafschaften lassen, blos den Ufgau und das
Geschlecht der Ebersteiner wollen wir ihnen für diesmal zu entreissen suchen. Um dieses
zu thun, wollen wir uns wieder so weit als möglich rein auf die erhaltenen Urkunden stützen.
Die ältesten Nachrichten über das calwische Geschlecht enthält der Stiftungsbrief für das
Kloster Hirschau, dem jedenfalls auch Trithemius seine Angaben im chronic. Hirs. und
annales Hirs. entnommen hat. Heinrich 1Y. bestätigt 1075 zu Worms die durch Graf Adelbert
von Calw geschehene Stiftung von Hirschau — quod tempore Ludovici pii regis in honore
b. Petri et s. Aurelii episcopi construetum honorifice et deo dicatum est ab Erlefrido quodam
nobili senatore (sie?) et religioso et a Notingo filio ejus reverentissimo Uercellensi episcopo
aliisque parentibus Adalberti comitis de Castello Chalawa, deineeps a posteris eorum dissi-
patum est Nunc autem idem comes Adalbertus monasterium ipsum jam restauravit etc.
Dieser Graf Erlefried und sein Sohn Notingus um das Jahr 830 sind also die ersten nachweisbaren
Calwer. Doch wird dieser ganzen Notiz kaum etwas mehr als der Charakter
einer Sage beigelegt werden können, um das Ansehen des Gotteshauses und seiner Stifter
zu erhöhen und um zugleich die Pflicht der Herstellung für die Calwer mehr darzuthun.
Trithemius setzt für die Zerstörung des Klosters das Jahr 1001, ohne Gründe oder den
Namen des Grafen zu nennen. Der erste Graf von Calw, der sich nach seinem Burgsitze


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