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Nach dem wir nun gesehen haben, dass wir die Ehersteiner weder für die direkten
Nachkommen der Gaugrafen, noch für die dieseits des Gebirgs lebende Seitenlinie der
Kalwer halten können, erübrigt noch zu erklären, wofür wir sie ansehen, und diese Meinung
so weit als möglich zu begründen. Yor Allem wollen wir jene Urkunden anführen,
in denen bis zum Jahr 1235 der Ebersteiner Erwähnung geschieht.
1085. 12. M. werden zum ersten Male die Ebersteiner angeführt im Cod. Reich,
als Zeugen bei der Schenkung Wazzelins und Manegolds von Linstetten*: Bertoldus ae
Eberstein et duo filii Bertoldus et Eberhartus.
Eine Reihe von Jahren später findet die mehrmals schon erwähnte Stiftung des vierten
Theiles von Eltingen an das Kloster Hirschau statt, jedenfalls noch vor 1113 und nicht, wie
Bador annimmt 1120 ; denn Gottfried von Calw zeugt in der Urkunde noch als comes de
Calwe, während er seit 1113 stets als comes palatinus erscheint. Bertold II. (um hier die
Zählung Kriegs zu gebrauchen, obgleich es mir wahrscheinlicher ist, dass dieser hier als
Gemahl der Adelheid genannte Bertold identisch ist mit dem 1085 genannten Bertold senior
und dass hier blos zu den beiden obengenannten älteren Brüder der jüngere Hugo hinzugefügt
wird) ist bei der Stiftung schon gestorben und die Yergabung wird von seiner
Wittwe Adelheid und seinen Söhnen Bertold, Eberhard und Hugo ausgeführt „pro remedio
mariti sui, qui hoc ipsum in extremis suis obnise postulaverat." Auf diese Weise wird die
gezwungene Rückdatirung Kriegs für Bertold I. auf 1035 überflüssig.
IIIS, 18. Juni schenkt Liutfridus dem Kloster Reichenbach seinen Besitz in Unes-
wilare **, ein viculum in palude, ubi idem sedit, qui viculus aliud nomen non habet, das
Dorf Sulzbach und Rumilinsbach zu Malsch in Gegenwart des Grafen Reginboto vor folgenden
Zeugen : Sviggerus de Wesingen, Hugo de Heidolfesheim, Wernerus de Reinechheim,
Gotescalcus et filius ejus Adelbertus de Achera, Bertoldus de Eberstein et filius sororis
Wezil de Zolra, Wezil et frater ejus Gnanno de Babinwilare. Cod. Rieh.
1120? schenkt Burkardus de Scibenhard *** per manum domni sui Bertoldi de
Eberstein eine Hube zu Singen an das Kloster Hirschau. Cod. Hirs.
* Leinstetten im O.-A. Sulz.
** Cod. Reich. Uneswilare, Usweier oder Ettlingenweier.
*** Scheibenhard. Wir treffen in den späteren Urkunden nie mehr auf ebersteinische Vasallen von
Scheibenhardt. Der im J. 1220 in einer speirer Urkunde als Zeuge erscheinende Mengotus de Scibenhard
(cf. Reml. Sp. Urkundenbuch) gehört der Pfalz an.
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