Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ufgoviana1878-2/0013
decken, ein Schicksal, das auch mehrere von Krieg von Hochfelden noch benützte Eberst.
Entscheidbücher theilen.

Die oben mitgetheilte Urkunde "befindet sich auf dem Gernsbacher Stadtarchiv und trägt

die Nr. 9.

Wenn gleich unsere urkundlichen Nachrichten von der Murgfischerei nicht über das 13.
Jahrhundert hinausgehen, so unterliegt es doch keinem Zweifel, dass deren Alter soweit hinaufreicht
, als Menschen das Thal beAvohnten. Wie aber heute noch die Murg sich auszeichnet
durch ihren Fischreichthum, und wie heute noch fast kein Bächlein im ganzen Thale, wie
klein es auch sei, ohne die köstliche Forelle ist, so war das noch mehr der Fall in jenen alten
Zeiten, wo der Lauf der unteren Murg nicht so eingeengt war, wo der vielarmige Rhein,
der selbst viel fischreicher gewesen, noch näher an das Gebirge herantrat und wo man die
kunstreichen Fangwerkzeuge und die forellenhungrigen Engländer noch niebt kannte. Damals gab
es noch Forellen in solcher Menge, dass die Fischer sie dörrten und so zum Verkaufe brachten.
Jetzt sind dieselben vom Tische des Bürgers verschwunden und nur noch bei den Reichen oder
für theures Geld in den Gasthöfen zu finden. Doch diese Erscheinung, dass der Fischreich-
thum sich verringert hat, beschränkt sich leider nicht auf die Murg allein ; sie ist eine allgemeine
und wir müssen unserer Regierung Dank wissen, dass sie ihr Auge und ihre Sorgfalt
auf diesen Uebelstand gerichtet hat. Die nützliche Wirkung hievon wird sich um so mehr
zeigen, je länger und je sorgfältiger die gegebenen Verordnungen beobachtet werden.

So wird dem Lande ein Nahrungsmittel erhalten werden, das wie wenige andere für sein
Wachsthum der menschlichen Hülfe entbehren kann. Dazu kommt, dass die Fische die Menschen
in keiner Weise beeinträchtigen und der Fischer keinen Wildschaden zu vergüten hat,
wie der Jäger. Eine Fischerzunft, wie in vielen Städten des Rheins „dez fryen Stroms dez
heiligen Rychs," gab es im Murgthale nicht und als ein eigenes selbstständiges Gewerbe wurde
die Fischerei blos in den Orten Rastatt und Steinmauren, das früher unmittelbar am Rhein
und der Murgtnündung gelegen sein muss, von einzelnen Familien ausgeübt. Im mittleren und
oberen Murgthale gehörten die Eischpäehter, soweit unsere Urkunden in's Mittelalter hinaufreichen
, zu den vornehmsten Bürgern der Gemeinde, meistens waren es Mitglieder der Murg-
schifferschaft, so dass wir annehmen dürfen, dass sie den Fischfang weniger des Handels und
des Gewinnes wegen trieben, als vielmehr für ihren und ihres Dienstpersonals Bedarf. Nur
vereinzelt finden wir Pächter, die nicht zu der oben bezeichneten Klasse zu gehören scheinen und
die darin einen Erwerb suchen mochten. . •"


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ufgoviana1878-2/0013