http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/villon1931/0054
notwendige limuvhmg
ie vorliegende Ausgabe der Werke des Maistre Frangois Vil'
JL^/lon bringt nur die Balladen in ziemlicher Vollständigkeit.
Das „Kleine Testament" (Lais) ist um neun, das „Große Testament
" (Grant Testament) um elf Strophen gekürzt worden. Ich
habe jedoch nur solche Stücke fortgelassen, die der Lokalhistorie
so verhaftet sind, daß man auf viele Geschehnisse und ihre Ak'
teure sich heute keinen Reim mehr machen kann. Fortgefallen
sind auch die für bürgerliche Begriffe obszönen Chansons von
den „Lästerzungen" und „Straßenhuren". Dafür aber sind fünf'
zehn, in deutscher Übertragung noch nicht bekannte, Rondos
und Lieder aus dem „Jardin de Plaisance" (1502) hinzugekonv
men, die G. Paris als apokryph ansieht und dem Guillaume
Coquillart, bzw. Jehan de Calais zuschreibt. Mit welchem
Recht der verdienstvolle Literarhistoriker und große Bibliophile
dem Villon die Vaterschaft streitig macht, bleibt er zu beweisen
schuldig. Ich schließe mich vielmehr den Untersuchungen Co/
stelliers, A. Vitus und Paul Lacroixs an und benutzte auch
deren bibliographisches Material neben eigenen Forschungen.
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