Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 87/3765
Villon, François; Zech, Paul [Sonst.]
Die Balladen und lasterhaften Lieder des Herrn François Villon in deutscher Nachdichtung
Weimar, 1931
Seite: 86
(PDF, 24 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/villon1931/0090
Ich, Franz Villon, ein Dichter und Vagant,
Franzose und verbannt aus meinem Vaterland:
mich kitzelt der Geruch der großen Stadt,
ich brauche Raum, und habe nicht einmal
für meinen Kopf ein Futteral.
Ich hab den Hetzhund endlich satt,
der mich durch die verfaulten Wälder treibt.
Ich bin ein ganzes Jahr schon unbeweibt.
€] Du aber weißt, wie reißend mich das Blut bewegt,
wie mein Gehirn durch alle Himmel fegt,
ich hab dir mehr als einen Reim geschenkt,
da war noch Würze drin und Salz.
Jetzt klebt ein Schandfleck rot an meinem Hals,
und wer mich fängt und henkt,
streicht hundert Golddukaten ein;
soll das mein Leben lang dein Wille sein?
€] Sieh her, ich trage auf der grauen Haut
nur diesen Rock; der ist geklaut
und stinkt nach Muff und Mottenfraß.
Sieh her, am Knie ein Loch: so groß
wie eine Faust... Wer bin ich bloß,
daß ich zu Mist und Aas
verdammt bin ? Ich, Villon aus Groß'Paris,

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