Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 87/3765
Villon, François; Zech, Paul [Sonst.]
Die Balladen und lasterhaften Lieder des Herrn François Villon in deutscher Nachdichtung
Weimar, 1931
Seite: 92
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
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Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



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von einem netten Hetnen Partner

<] Er war, wie ich, sagt man, ein Bösewicht.

Ich aber sage euch: das gibt es nicht,

daß noch ein andrer so berühmt sein kann

wie ich. Ihr tut ihm Unrecht, dem Barbier.

Er war in jedem Fall ein Edelmann

und gab statt drei Dukaten, lieber vier,

wenn er an einem Mädchen seine Freude fand,

der kleine Herr Ranunkel aus Brabant.

<J In seiner Jugend hatte er nur das,

was er beim Baden sah im Spiegelglas.

Im Sommer war der Wald sein Nachtgemahl,

und nährte ihn mit Wurzelwerk und Tau.

Und auch im Winter war es ihm egal,

ob er im Fuchsloch oder Ziegelbau

für seinen Kopf ein warmes Lager fand,

der kleine Herr Ranunkel aus Brabant.

•I An einem breiten Fluß sah er ein Schiff

gestrandet wie auf einem Felsenriff.

Er hat es flott gemacht und wollte gleich

ins weite Meer hinaus, und fand sie nie,

die grüne Insel auf dem großen Teich,

nur Wind, der wild nach seinem Leben schrie,

weil er den Kniff beim Segeln nicht verstand,

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