Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 87/3765
Villon, François; Zech, Paul [Sonst.]
Die Balladen und lasterhaften Lieder des Herrn François Villon in deutscher Nachdichtung
Weimar, 1931
Seite: 147
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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man mir zu Füßen pflanzen. Um des Himmels willen aber kei'

nen Block

aus Marmor auf den Schädel tun... Mein Rock

war viel zu sauber für den Schaum

der sogenannten Ehre. Außerdem

wärs auch zu schade für den schönen Lehm.

€J Auf einem grauen, nicht zu kleinen Stein

vom Feld gleich nebenan, soll kurz und klar geschrieben sein,

wer unten fault und was er so im Leben war.

Nur nicht mit goldnen Lettern etwa, nein, nehmt Ruß

mit Teer vermengt für diesen Schmuß.

Dann wird vielleicht im Jahr

Zweitausend nach des Herrn Geburt

die Welt noch wissen, wie Villon gedichtet hat, gestohlen und
gehurt.

t\ Schreibt einfach so—: „Hier unten ruht bei Wurm und Mist,

besiegt von Suff und Weiberlist,

ein armer Teufel, ein Vagant,

Francois VILLON genannt.

Er hatte nicht einmal ein eigen Dach

sein Lebtag überm Kopf gehabt.

Er schritt dahin: zerbeult und abgeschabt,

den Fürsten zum Gespött, den Spießern zum Verlach.

Er gab den Armen hin, was er besaß,

und gibt sich jetzt dem Wurm noch hin zum Fraß."

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