Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., UMA 4667/1
Wedel, Karl-Wilhelm
Über motorische und sensorische Erscheinungen in der Hypnose: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der medizinischen Doktorwürde einer Hohen Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i. Br.
Freiburg im Breisgau, 1953
Seite: 5
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/wedel1953/0009
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In der vorliegenden Arbeit wird über Hypnoseversuche
an 25 gesunden jungen Menschen, vorwiegend Studenten, beider=
lei Geschlechtes nach einem einheitlichen Verfahren berichtet.
Es sollte festgestellt werden, wie häufig sensorische Sugge=
stionen leichter als motorische realisiert v/erden und ob eine
Erklärung dafür möglich ist«

Diese Versuche gehen aus von Beobachtungen, die von HATTING«
BERG zunächst bei einseinen Psychopathen machte. Er fand,
daß sie bei wiederholten Versuchen nicht in den üblichen
Hypnose-Zustand zu bringen waren, d.h. sie gerieten weder
in Somnolenz, noch zeigten sie kataleptische Erscheinungen.
Der Augenschluß war bei ihnen ebenso schwer wie die Realisier
rung der Unbeweglichkeitssuggestion au erreichen. Im Gegen=
satz dazu gelang es aber, bereits durch achsuggestion eine
Analgesie der Haut an den Iländen zu suggerieren. Diese lieob«
achtungen stimmen mit der bekannten Erfahrung überein, daß
Hysteriker oft unempfindlich gegen Schmers sind.

Später beobachtete von IIA.TTINGBERG solche Abläufe der IIypno=
seversuche auch bei gesunden Versuchspersonen. Dadurch kam
er auf die Vermutung, es könnte sich bei diesem Ablauf eine
besondere psychische Konstitution kundtun. Daher wurde mir
die Aufgabe gestellt, an einer größeren Zahl von gesunden,
intelligenten Versuchspersonen den Verlauf der Hypnose durch
eingehende Exploration zu verfolgen.

Während man gewöhnlich das hypnotische Verfahren der Eigenart
des Hypnotisierten anzupassen versucht, kam es bei dieser
Arbeit darauf an, eine möglichst einheitliche Reihenfolge der
gegebenen Suggestionen bei allen Fällen einzuhalten, um eine
Vergleichsmöglichkeit der individuellen Reaktionsweisen zu
erhalten. Zum Zwecke der besseren Exploration wurde das Ver«
fahren der fraktionierten I^rpnose, wie es Oskar VOGT angege=
ben hat, häufig angewandt. Eine ausführliche Beschreibung
und Erörterung erfolgt im methodischen Teil.
Es liegt nahe, zu vermuten, daß die Bereitschaft, sensorische
oder motorische Suggestionen leichter zu realisieren, ein
Ausdruck der individuellen seelischen Veranlagung ist. Es war


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