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streichen des Hypnotiseurs immer weniger verspürt, schließlich
war es nur noch ganz entfernt, als wenn der Hypnotiseur "die
Land nur noch ganz von weitem berühren würde". Beim ersten
Nadelstich erfolgte ein ganz leichtes erschreckendes Zusammen»
zucken 9 hei der Wiederholung spürte sie jedoch nur noch einen
ganz geringen Druck, aber keinerl3i Schmerz, wach, eigentlich
habe ich gar nichts dabei gespürt!'1 (sens.).In der Exploration
nach der Realisierung der üherempfindliehkeit gefragt,gab sie
die spontane Antwort: "Mensch, das hat weh getanl" Schon beim
Dftrüberstreichen mit der Hand sei es so gewesen, als wenn es
"immer doller drüber ginge", und die Berührung mit dem Hadel=
köpf hätte so weh getan, daß sie meinte, es wäre die Spitze,
während diese richtige Schmerzen verursachte, wobei nur die
im Arm befindliche Schwere verhindert hatte, ihn wegzuziehen
(ittli)i Das Selbstlieben des Axmos gelang überraschend schnell
und gut (mot.), der Arm blieb starr erhoben stehen, aktives
und ijassives Herunternehmen gelang nicht.
Kine am folgenden Sage durchgeführte Hypnose brachte nur noch
die Bestätigung dessen, was sich bisher gezeigt hatte: alle
gegebenen Suggestionen werden gut realisiert, sowohl die mo=
torischen als auch die seil orischen Phänomene traten in glei*=
oher Weise auf.
8. ?4arla Sch., 27 Jahre.
Einst eilung zur Hypnose: Ober die Hypnose hat sie unklare, wohl
romantisch übertriebene Vorstellungen durch Erzählungen von
Verwandten bekommen. Alles, was in dieser Richtung geht, hat
sie bisher als "Humbug" bezeichnet, da sie aber pendeln könne
und andere "magnetische ICr.fte zu haben glaubt, möchte sie
gerne feststellen, ob sie zu hypnotisieren ist.
Charakteristik; Sch. ist von mittelgroßer Statur und sportlich
gut trainiert. Bei guter Intelligenz ist sie sehr offen,frei
und unkompliziert • Sie gerät leicht in ein Abhängigkeitsver*
hältnis von anderen Menschen und ist leicht zu beeinflussen,
allerdings auch rasch verletzlich. Sie weist eine sehr gute
Konzentrationsfähigkeit auf und ist sehr umgänglich. Die Ab=
hängigkeit ihrer Stimmung vom körperlichen Befinden ist bei
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