Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., A 6175
Weicker, Gustav
Nachricht über die Geschichte der Bibliothek des Hennebergischen Gymnasiums zu Schleusingen
Meiningen, 1878
Seite: 15
(PDF, 4 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/weicker1878/0019
Schulzwecke verbraucht; erst durch Verfügung vom 7. Juli 1838 wurden beide Legate ihrer
specieUen Bestimmung wieder zurückgegeben23). Seit der Regufirung des Legatenfonds scheinen
feststehend ausgesetzt a) 10 Rthlr. für die Schülerbibliothek24); b) 15 Rthlr. für die Schul-
(Gymnasial-) Bibliothek, nicht gegen den Sinn des Testators, insofern bis in die neueste Zeit
aus der Etatsposition für die Bibliothek zugleich alle Ausgaben für Apparate, Landkarten u. dgl.
bestritten wurden, c) 20 Rthlr. für dürftige kranke Schüler mit der Massgabe, dass Ueberschüsse
von der letzten Position für die Schulbibliothek in Zugang gebracht werden sollten: eine Bestimmung
, welche nur für die Zeit eines weiteren Staatszuschusses zu dem Zwecke ad c (1869
bis 1875) hat in AVegfall kommen müssen.

Die genannten Legate gewährten, wie ersichtlich, lange Zeit die einzigen Mittel zur Vermehrung
der Bibliothek. Erst durch Verfügung vom 29. November 1839 wurde aus einem
grösseren Staatszuschuss von 700 Rthlr. auch für die Bibliothek ein Antheil von 15 Rthlr.
auf ein Jahr bewilligt und im Jahre 1842 erneut, in demselben Jahre auch ein ausserordentlicher
Zuschuss von 50 Rthlr. gewährt, welchem andere gefolgt sind. a5) Etatsmässig aber waren, wie
es scheint, seit 1842 (Progr. von 1843, S. 23), aber ebenso noch in der Periode 1856 — 58 ausser
den obigen Legaten nur noch weitere 15 Rthlr., zusammen 51 Rthlr. für den gesammten Lehrapparat
ausgesetzt.

Weit erheblicher wurde im Laufe der Jahre der Zuwachs durch Geschenke, sowohl
von Privaten als namentlich von den Staatsbehörden. Ein mathematisch-physikalischer Apparat,
der eben früher als Annexum der Bibliothek angesehen war, wurde im Jahre 1827 auf Rechnung
des Ministeriums von den Gebrüdern Müller in Berlin für 343 Rthlr. hergestellt; als einen kleineren
Beitrag zum Apparat schenkte im folgenden Jahre der Holzhändler und Fabrikant Hoffmann
Nachbildungen ausländischer Thiere in Papiermache, vermuthlich Erzeugnisse der damals von
ihm hier begründeten Industrie2 (;). Bücher hoffte Rector Schober 1831 mit grosser Zuversicht

'23) Progr. von 1839, S. 14. 1840, S. 20 f. etc.

24) Eine Bibliothek für die Schüler wurde auf Befehl des Ministeriums durch Verf. des
K. Consistoriums vom 15. Sept. 1824 „aus einem durch dieselben zusammenzubringenden Fond" zu
errichten befohlen. Ostern 1825 sollte der Anfang gemacht werden. Progr. 1825 sub II. Doch scheint
die Ausführung lange nicht recht in Gang gekommen zu sein. Erst durch Verf. vom 16. Oct. 1838
wurde dazu die Erhebung eines jährlichen Beitrages von 5 Sgr. von jedem Schüler genehmigt (Progr.
1839, S. 14); später ist der Beitrag auf 10 Sgr., jetzt 1 M. erhöht. Erst seit 1839 sind auch in den.
Programmen Anschaifungen für die Schüler-Bibliothek verzeichnet. Zu ihrer schnelleren Vermehrung
stellte Director Dr. Härtung viele Bücher der Walch'schen Sammlung dahin um. Seit Zugang des
Walch'schen Legates (nach Verff. vom 9. Dec. 1842 und 11. Febr. 1843) und durch Steigerang der
Beiträge von etatsmässig 21 Rthlr. pro l856/58 auf 34 Rthlr. pro 186'J/7i und 129 M. = = 43 Rthlr. pro
18T5/?8 haben sich die Mittel für diese Bibliothek wesentlich verbessert, sodass dieselbe jetzt über 1300
Nummern zählt, von denen ca. 300 zu Klassenbibliotheken für Sexta bis Tertia ausgesondert sind, die
übrigen gemeinsam von dem Bibliothekar der Anstalt verwaltet werden. Leider fehlt es auch für diese
Sammlung noch an einem zweckmässigen Real-Katalog.

Mir die Versorgung der Gymnasiasten mit Schulbüchern ist ausserdem seit 1827 durch den
verdienten Pastor Kessler ein Legat ausgesetzt, von dessen Zinsen (anfänglich 6 Rthlr., dann lange
Zeit 4 Rthlr. 19 Sgr. 10 Pf;, jetzt 14,40 M.) früher die Bücher armen Schülern zu eigen gegeben wurden.
Progr. von 1828,_ S. 35. Etwa seit 1866 (zuerst erwähnt im Progr. von 1867, S. 24) ist aus dem
Legat und aus Beiträgen von abgehenden Schülern und von Freunden der Anstalt eine Bibliotheca
pauperum begründet worden, deren Bücher jedem Bedürftigen nur auf die Zeit des Gebrauches geliehen
und so einer weit grösseren Zahl von Schülern nutzbar gemacht werden.

25) Progr. 1840, S. 19. 1842, S. 18. 1843, S. 24.

-6) Progr. 1828, S. 35. 1839, S. 35. — 1830 wird unter den Widmungen an die Anstalt das
noch jetzt im Gymnasium befindliche Oelgemälde des Stifters, Grafen Georg Ernst, als ein


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