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heissen Jesum, wan er sol sin volk behalten von iren
sunden.
Meist wird das si des lat. Bedingungssatzes durch
Ist daz wiedergegeben: Ist de ich mih selben günlichon,
so ist min günlichi nutznut J 8, 54.
Abwurf des Schlussvokals oder des Anfangsvokals
der Praeposition ze und von Fürwörtern ist häufig: zw eine
sun wir gan J 6, 69; sagen ich uz L 22, 67; iiil gab
inz L 22, 17; samenont uff fuerint mirn in minen stadel
Mt 13, 30; meist wird zim, zin, zir geschrieben; pleo-
nastisch ist züezim J 18, 3.
Man muss dem Ubersetzer das Lob erteilen, dass er
geläufig übersetzt, und das Verständnis des Textes zur
obersten Richtschnur nimmt. Die lat. ablativi absol.
überträgt er auf verschiedene Weise: Adhuc eo loquente
= und ee er die rede volle brehti Mt 26, 47. Gavisi
sunt ergo diseipuli viso domino = da vröten sih die
iunger de si in gesehin heton J 20, 20.
Auch Abwechslung sucht er zu erreichen; so übersetzt
er blasphemia: von dinen ubermüetigen Worten
J 10, 33; ir hant nu wol gehöret sine veriehenust Mt 26?
65; ir hant wol gehorit sine veriehunge Mc 14, 64.
caro: und das wort ist ze ein menschen worden J 1, 14;
und wirt ellu menshait sehinde daz heil gottes. in cubili
= in dem gademe L 11, 7; intra in eubiculum tuum =
so ganch in din gedemlin Mt 6, 6.
Hie und da findet er kein genau passendes Wort
und sucht die Schwierigkeit so gut als möglich zu überwinden
: patri familias domus = ze dem alwaltenden des
huses L 22, 11; in porticu Salomonis = in dem schophe
Salomonis J 10, 23; pulmentarium = kochedes J 21, 5;
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