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oren und har und waz ze mal uff dem höpt waz und
der lichnam waz aller ful, won er waz drü hundert
jare und drüzehen jar da gelegen, aber die lefczen des
mundes waren frisch alz ain rose, und die lüt wundert
ser und santen nach dem bischoff der stat ze Paris, und
do er das höpt gesah, do sach er wol, daz ez ain zai-
chen von got waz, Do hiez er die lüte niderknüwen
und hies bitten, daz got die sei lies in das höpt kumen,
und daz geschach. Do fragt der bischoff, waz es gewesen
war. Do sprach daz höpt: „Ich bin ain haiden
gewesen und pin hie gelegen viel iar". Do sprach der
bischoff: „Warumb ist din lichnam also ful, und din munt
und din zung noch frisch sint". Do sprach daz höpt:
.,Ich lebt lang uff diesem ertrich und ich gesprach nie
unwarhait; darumb sol ich der ewigen warhait ewic-
lichen und töff mich; ich sol ze himelvaren". Und der
bischoff nam daz höpt und töfft ez, und do er den toff
daran gesprengt het, do wart daz höpt zu äschen.
7. Der Korb.
Ain ander glichnüst. Daz ain altvater Fol. XXXIXvi
het ainen junger, der hört gern gottes wort, aber er
kond sin nicht behalten. Und dar umb wolt er niemer
daz gottes wort hören. Do merket ez der altvater und
sprach: „Lieber sun, wiltu niemer daz gocz wort hören?"
Do sprach der jung: „Was hilffet ez mich, nun enkan
ich sin nit behalten". Do het er ainen alten korb ob
sinem herd hangen, der waz rüsig und swarz. Do sprach
er zu dem jungen: „Nim hin und bring in vol wassers".
Do nam er den korb und gieng hin zu dem wasser und
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