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„Wiltu mir din husfrüwen pringen über ain jar und wilt
mir sin geben, ich wil dir gut geben alz vil du wilt". Do
sprach der herre: „Ja". Und do daz jar hin kom, do
sprach er zu siner husfröwen: „Frö, berait ü; wir wellent
zu ünsran fründen zogen und wellen wol leben; wan
wir haben gutes genug".
Do saz die fröwe uff ain pferd: daz geviel ir gar
übel, und si enwest nit, wa hin si solt. Do rait der
herre gen dem walt; da stünt ain wüstü capell uff dem weg,
du waz gewicht in ünser fröwen ere. Do bat die fröw
den herren, daz er si liez beten in der kilchen. Daz
tet er. Do gie si für den altar ünser fröwen und lait
sich nider und bettot und entslief.
Do stünt daz pild ünser fröwen uff dem altar uf in
aller der wise, alz ob ez sin husfrö wäre und sas uff
daz pferit. Und der herre rait in den walt und rief
dem tiefei. Der kom und sprach, waz er wolt. Do
sprach der herre: „Ich pring dir min fröwen". Do
sprach der tüfel: „Du lugest; du bist ain rechter vereter;
du pringest mir die grosen Mariam und hast mich betrogen
". Do viel der herre von dem pferd ünser fröwen
ze füzen. Do sprach ünsa fröwe: „Rit wider zü der
wüsten kilchen und nim din fröwen, die für dich gebetten
hat, und züch wider haim und bicht und hab rüw; ü
sol gutes niemer zerrinnen uncz an üwern tot".
Vgl. H.L. D. Ward: Catal. of romances II S. 661 f.
25. Königs Übermut.
Also sprach die wishait: er hat die Fol. CXXXIxm
gewaltigen geseczzet von dem stül und die demütigen hat
er erhaben.
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