Freiburger historische Bestände - digital

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sterb hungers wan wir". Der ander sprach: „Bruder,
die wile ich icht han, so wil ich geben". Do der karg
sach, daz er nit wolt ablazzen, do sprach er zu dem
prüder: „Gib mir min tail, wan ich wil nit verderben".
Und ez geschach, und nomen alles ir korn und mel und
tailten daz. Und der karg, der zoch von disem in ainen
walt und macht da ain huse und sas allain und gas alles
daz er het und tailt daz niemant mit ainen munt vol.

Und do er nümme het, do gedacht er: „Din prüder
mag langes tot sin", und gie an die stat, da sin prüder
sas. Und do er uf dem weg was, do giengen vil armer
lüt gegen im. Da fragot er si, wa si hin wölten. Si
sprachen: „Wir wellen zü dem haiigen vater in den
walt, der git uns groz almüsen und ernert uns vor dem
tot". Do wundert in sere, und slaich och dar under den
armen und saczt sich under si und schämt sich gar ser.
Do kom der altvater her und gab den armen lüten.
Und do er kom zü sim brüder, do bekant er in ze hant
und enpfieng in gütlichen und fragot in: „Hastu sin
noch nit vil, daz du von mir prachtost?" Do sprach
er: „Nain ich, ich han ez alles sament allain geezzen".
Do sprach der altvater: „Nun kom zü mir, ich pin alz
rieh, alz do du von mir schiet, und han alle tag alz vil
almüsen geben, alz do du bi mir werd".

Migne P. L. LXXIII 947. Klapper, Erzählungen No. 143.

28. Der Sünder im Friedhof.

Nieman wart nie so sündig; wil er Fol. CLIIIvi
wider keren, got enpfach in.

Fabula. Man liset in ainem büch, daz ain sündig

man waz in der weit, ain offen süncler, ain hürer, ain