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Zu § 12 und 13 der Regel.
Unde engant niht ze bade oder swarman S.691
gan muz minre denne zwo oder drie, und muze
deheiniu iene gan, diu sol mit dien gan, mit dien
si diu priorin heizet. Wir sun vor besehen das gute,
niut aleine vor gotte, sunder vor den luten. Uns genüget
guter wizzende dur uns selben, wir muzen aber haben
guten lumeclen dur die anderen, der niut an uns geun-
reinet si, sunder an uns shonlichen shine.
Swer so getruwet siner wizze, daz er sinen lumeden
versumet, der ist egeslichen grimme, unde allermeist
der gesezzet ist an susgetaner stat, von der der böte
schribet den iungeren alsus (ad Tit. 2,7): Gegen allen
den lüten erbute dich einen bilder guter werke; unde
alse och anderswa sprichet (I. Cor. 4, 9): Wir sin ein
beshowede worden der weite, den engein, unde den lüten.
Die uns minnent, die suhent was si an uns geloben
mugen; die uns hazzent, was si an uns mugen verkeren.
Wir aber, die inmitten der minnenden unde den hazzen-
den wonen, suln mit helfe des herren unser leben alzo
mazen, unde unsers lumeden hüten, daz sih die uns
lobent von den verkerenden iht ershamen muzen unsers
lobennes.
Da von sulen zwo sament gan oder drie, dur trost
unde gutez lumeden gezuch. Dur daz so sprichet Salomon
(Ecclesiast. 4, 10): We dem einegen. Wan ist daz er
vallet, so enhat er nieman, der im uf helfe. Sint ir
aber zwei, die trostent und helfent ein ander. Er sprichet
wol dar an: mit dien du priorine haizet gan, mit dien
sol si gan, darumbe daz der prelate die Sicherheit
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