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ich berechtigt zu sein, die alte Iwanoffsche Ansicht zum
mindesten teilweise für berechtigt zu halten.
Das Präparat stammt von einem Manne, welcher
wegen Iridochorioiditis in Behandlung der hiesigen Uni-
versitäts - Augenklinik gestanden war und dessen Auge
enukleiert werden musste. Es soll an dieser Stelle nur
das auf die Drusen Bezügliche mitgeteilt werden, da der
übrige Befund für unsere Abhandlung belanglos ist.
Die Lamina vitrea chorioideae ist streckenweise flächen-
haft verdickt, das bedeckende Pigmentepithel teils in Degeneration
begriffen, teils schon untergegangen, das Pigment
grossenteils verschwunden. Drusen sind in den
peripheren Teilen der Lamina nirgends zu bemerken.
Gegen den Opticuseintritt zu sieht man dagegen einzelne
runde nach v. Gieson rot tingierte, auf dem Querschnitte
scheibenförmige, drusenartige Bildungen der Lamina vitrea
chorioideae aufsitzen. Noch näher dem Opticuseintritt
werden die Drusen dicht gedrängt und bilden schliesslich
unmittelbar an der Papille ganz am Ende der Lamina
vitrea chorioideae, da wo die einzelnen Chorioidalschichten
sich verlieren und schliesslich nur noch die Lamina vitrea
sich fortsetzt, ein traubenförmiges Konglomerat rot fingierter
, im Querschnitt kreisrunder Scheiben. Dieselben
haben das angrenzende Papillengewebe etwas zurückgedrängt
und werden so begrenzt nach vorne und central-
wärts von den Nervenfasern des Opticus, peripherwärts
von dem hier in Zerfall geratenen Gewebe der Retina, in
das sie hineinragen, nach hinten von den Ausläufern der
Lamina vitrea chorioideae, welche an dieser Stelle teilweise
umgebogen sind und rückwärts verlaufen. Doch
sitzen von dem Konglomerat der Drusen nur einzelne an der
Basis der Lamina vitrea auf. Der übrige Teil der Drusen
des Konglomerats hängt frei hinein gegen das Papillär-
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