http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/wertheimer1899/0036
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gewebe einerseits und das zerfallene degenerierte Retinalgewebe
andererseits. Einzelne der kleinen Drusen sind
im Schnitte so getroffen, dass sie in der Nähe des Konglomerats
isoliert zu liegen scheinen. Dies ist aber jedenfalls
nur scheinbar, indem die einzelnen Kügelchen wahrscheinlich
doch sich berührten, die betreffenden Stellen
aber im Schnitte nicht getroffen worden sind.
Manche der Drusen enthalten noch Pigmentteilchen,
andere haben dieselben schon völlig abgestreift. Die ganze
Drusenbildung weist darauf hin, dass sie noch nicht lange
bestellen kann, sie stellt noch ein Anfangsstadium dar.
Wenn wir uns vorstellen, dass die einzelnen Tröpfchen
später verschmelzen, so müssten daraus grössere geschichtete
Drusen entstehen, wie sie von Anderen getroffen
worden sind.
Aber gerade der Umstand, dass es sich hier lediglich
um Anfangsstadien handelt, wo der ganze pathologische
Prozess der Drusenbildung noch im Beginne ist, macht
unsere Präparate besonders wertvoll für die Erkennung
der Entstehung- der Opticusdrusen. Gurwitsch und
0eller sprechen bei Darstellung ihrer Präparate von
Anfangsstadien. Bei ihnen handelt es sich aber höchstens
um jüngere Stadien und Vorgänge alter Veränderungen im
Auge, die schon vor längerer Zeit eingesetzt hatten, und
niemand kann fest behaupten, dass jene Bildungen nicht
schon früher an die Fundstelle durch Ueberwanderung
gelangt und dort isoliert liegen geblieben sein können.
Der ganze Process der Drusenbildung bei den Präparaten
der genannten Forscher ist zu alt, um aus der anatomischen
Lage der Drusen Sicheres für die Entstehungsart
dieser Gebilde erschliessen zu können.
Anders verhält sich die Sache in unseren Präparaten.
Hier ist der ganze Process der Drusenbildung im Beginne.
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