Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., DA 9/1510
Wilson, Frank
Dickens in seinen Beziehungen zu den Humoristen Fielding und Smollett
Leipzig, 1899
Seite: 16
(PDF, 11 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Betrachtung machte. Fielding äussert sich einmal über die
Wahl seiner Charaktere in einer Weise, dass man seine
Worte ebensogut einem Dickens in den Mund legen könnte:
„Hence those stränge monsters in lace and embroiderv, in
silks and brocades, with vast wigs and hoops .... which
are no more to be found in real life, than the centaur, the
chimera, or any other creature of mere fiction. But, to let
the reader into a secret, this knowledge of Upper life, though
very necessary for preventing mistakes, is no very great
resource to a writer whose province is comedy, or that kind
of novels which, like this I am writing, is of the comic cla^.
What Mr. Pope says of women, is very applicable to most
in this Station, who are indeed so entirely made up of form
and affectation, that they have no character at all, at least,
none wliich appears. I will venture to sa,y, the highest life
is much the dullest, and aiFords very little humour or enter-
tainment Tlie various callings in lower spheres produce the
great variety of humorous characters; whereas here .... all
is vanity and servile imitation." (T. J. II. B. XIV, K. 1,
S. 205). So entstammen denn auch schon bei Fielding und
Smollett die Charaktere nicht zum kleinsten Teile aus den
mittleren und niederen Schichten des Volkes. Es sei nur an
einige Hauptfiguren aus ihren Romanen erinnert, so an den
armen Dorfschullehrer Partridge, an den Landpfarrer Adams,
an den Barbiergehilfen Strap, und ferner an Gestalten wie
Fami3T (die weder lesen noch schreiben kann, und doch eine
Hauptrolle spielt), Joseph Andrews, Humphry Clinker u. s. w.
Auch gesellschaftlich höher stehende Personen, wie Allworthy
und Brainble, tragen ein durchaus bürgerliches Gepräge.

Dickens hält sich, wie gesagt, bei der Wahl seiner
Charaktere fast ausschliesslich an die mittleren und niederen
Volksschichten, in „Oliver Twist-' steigt er sogar herab bis
zu den „dregs of life". Der Lord und andere Spitzen der
Gesellschaft spielen bei Dickens meistens, bei Fielding und
Smollett sehr oft, eine höchst klägliche Rolle. Es sei z. B.
erinnert an den Earl Strutwell in Roderick Random, der
Roderick immer mit leeren Versprechungen vertröstet, sich


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