Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., DA 9/1510
Wilson, Frank
Dickens in seinen Beziehungen zu den Humoristen Fielding und Smollett
Leipzig, 1899
Seite: 21
(PDF, 11 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Von vielen Charakteren Dickens', wie von denen seiDer Vorgänger
, ist behauptet worden, sie seien nach lebenden Vorbildern
gezeichnet worden. Diese Behauptung ist nur bis
zu einem gewissen Grade richtig, insofern als Dickens zwar
oft gewisse Hauptzüge lebender Persönlichkeiten zur Bildung
seiner Charaktere verwandt, im übrigen aber in einem
Charakter nicht selten seine Erfahrung von 10—20 Personen
verwirkte. Bei dieser Art produktiver Thätigkeit war es zugleich
sehr leicht möglich, dass der Autor auch litterarische
Erinnerungen mit benutzte. Inwiefern hierzu Fieldings und
Smolletts Gestalten beigetragen haben, soll im folgenden
untersucht werden. Es soll dabei bezüglich der Werke
Dickens möglichst chronologisch verfahren und mit den Skizzen
begonnen werden.

Schon Benignus macht (S. 52) darauf aufmerksam, dass
die in „The four Sisters" gezeichneten älteren Damen, die
um jeden Preis an den Mann gebracht werden wollen, sehr
an die Gestalt der Miss Tabitha Bramble erinnern, durch
die Smollett in seinem Humphry Clinker den Typus einer
„husband hunting" alten Jungfer in den englischen Roman
einführte. „She has left no stone unturned to avoid the
reproacheful epithet of old maid", sagt ihr Neffe J. Melford
sehr bezeichnend (H. C. S. 74). „Nach ihren bitteren Enttäuschungen
in Bath, in London, auf der Reise mit einem
„„highway man by profession';" findet sie endlich den ersehnten
ihres Herzens in dem old, weather beaten Scots lieute-
nant Lismahago. Dickens schildert nun das Sehnen jener
Damen, die in einem gewissen Alter stehen, drastischer, indem
er zugleich vier ihrer Art Jagd auf einen Mann machen
lässt." (Benignus).

Lismahago gehört zu einer Gruppe von Gestalten, die
bei Smollett öfters begegnen und auch in den Skizzen nicht
selten anzutreffen sind; ich meine die pensionierten Offiziere.
Als eine typische Eigenschaft haftet ihnen bei beiden Schriftstellern
die an, dass sie gern mit ihren Erlebnissen prahlen
und es dabei mit der Wahrheit nicht immer ganz genau nehmen.
Man erinnere sich z. B. der seltsamen Erzählungen Lisma-


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