Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 8
(PDF, 135 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0013
ein Reflex aufnehmendes Wesen, wie auch das physische Auge nicht
selbständig Bilder erzeugt, sondern nur Bilder dem Innern übermittelt.

Hier sind wir an einer Grenze angelangt, die dem Alltagsmenschen
unübersteigbar erscheint und auch nur von genügend Aufgeklärten vernunftgemäß
überschritten werden kann. Das Weitere läßt sich hier nur
in kurzer Weise andeuten.

Wir Menschen sind empfindende Wesen, also körperlich begrenzte
Persönlichkeiten, die etwas in sich haben, was man die Seele und den
Empfindungsträger nennt. Wenn es nun abgetrennte Seelen gibt, so
müssen diese aus einer elementaren Urmasse sich erst abgeteilt haben
und die Masse selbst, soweit sie noch in Einzelseelen aufgeteilt ist, fortbestehen
. In dieser noch nicht zu Organismen verarbeiteten Elementarmasse
im All haben wir die reflexverursachenden Traum-, Ahnungs- und
Ferngesichtserzeuger zu suchen.

Wie Kälte und Hitze, Gesang oder Gewitter in uns Ideen auslösen
so gibt es große Stimmung und Verstimmung im Volksleben auslösende
allgemeine Spannungszustände in einer uns noch unbekannten Welt.
Wir fühlen wohl dann und wann deren Einwirkungen, ohne uns recht
klar werden zu können, woher die Einflüsse eigentlich kommen. Da
aber unser Reflexkörper nicht selbstdenkend ist, so könnte auch die
Masse, aus der er stammt, dies nicht sein. Dagegen können vielseitige
Einflüsse von dem Menschen auf diese Masse wirken und diese die
Einwirkungen auf Personen abgeben, welche auf die besondere Art der
Einflüsse abgestimmt oder ihr s\ mpathetiseh sind. Es ist dies ähnlich
wie bei der Telegraphie ohne Draht, bei der nur die Wellen mit den gleichgestimmten
Apparaten abgegeben und aufgenommen werden künnen. Auch
hier ist ein Medium, der Äther, als Übermittler und Wellenträger nötig.

Haben wir nun als Reflexerzeuger auch nur eine Wesenheit vor
uns, die selbst nur Reflexträger und nicht Ideenerzeuger ist, so löst sich
das Rätsel des rein mechanischen Handelns. Wäre der Traumerreger
etwas Selbstdenkendes, so würde er auch das Denken anregen, damit
aber unliebsame Träume unterlassen. Durch den mechanischen Charakter
erhalten wir aber für alle dem elementaren Erreger anhaftenden Mängel
ein Erklärung.

Der größte Mangel liegt nun darin, daß viele Eindrücke, die das
elementare Medium erhält, sich nicht in gleicher Form übertragen lassen.
So läßt sich die streitsüchtige oder habgierige Gesinnung einer Person
sachlich gar nicht darstellen, obwohl gerade dieser Umstand für die
Übertragung von Wichtigkeit, ja vielleicht gar der eigentliche Anlaß zu
einem Kontakt vermittelst des Traumerregers ist. Da hilft sich die persönliche
Seele des Träumenden, indem sie durch die aufgefangenen
Wellen, hier Empfindungen genannt, symbolische Bilder an Stelle der
schwierigen Darstellungen entstehen läßt. In unserer Seele wird dann
also nicht das Bild des Anlasses, sondern ein summarisches


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