Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 15
(PDF, 135 MB)
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der Zellen aufzubauen und sich in der Großhirnrinde eine Werkstatt
einzurichten: Ich sage, nur diese geistige Kraft ist das eigentliche Wesen
des Menschen, denn alles andere ist nur eine Scheinwelt die ebenso flüchtig
und fließend ist in ihrer Zusammensetzung als die Welle des Meeres.

Philosophisch sagt man: Der Geist ist der Ursprung der menschlichen
Organisation, er ist der Baumeister, er ist allein das Bleibende
im Menschen. So ist auch der Geist der Ursprung alles Seins im
Weltall, denn alle Körperlichkeit ist nur eine Scheinwelt, sie ist nur das
Gewand des Geistes in der Natur. Wer von den Naturwissenschaftlern
kann zu anderen Schlüssen gelangen, wenn er die angeführten Tatsachen
berücksichtigt, und wer kann es verneinen, daß diese Schlußfolgerungen
nicht streng naturwissenschaftlich waren?

Mit jener geistigen Welt uns zu beschäftigen, ist unsere Aufgabe
als Okkultisten. Das Reich des Ubersinnlichen zu erforschen, heischt
von uns unsere Wissenschaft. Lasset uns dies tun! Doch bleiben wir
bei der naturwissenschaftlichen Forschungsmethode und hüten wir uns,
weiter in unseren Schlußfolgerungen zu gehen als unsere Tatsachen reichen.

Das Wesen des Stoffes kennen wir noch nicht. Wir sehen aber,
wie bei den Geister-Materialisationen dem Medium Stoffe entströmen,
aus denen sich jene Wesen aufbauen, die wir als unsere lieben Verstorbenen
wiedererkennen müssen. Das wir uns bei dieser Beobachtung nicht
täuschen, ist von einwandfreien Forschern experimentell zweifelfrei nachgewiesen
worden. Ich persönlich habe diesen Vorgang an mir selbst
wiederholt beobachten können, da ich auch das Glück genieße, Medium
von Geistermaterialisationen gewesen zu sein. Ich kann von mir selbst
sagen, daß jene Gefühle auch mich beherrscht haben, die Frau E.
d'Esperance so meisterhaft in ihrem ganz außerordentlich bedeutenden
Buche „Im Reiche der Schatten- beschreibt; daß dieselben sie beherrschten,
als aus ihr sich die Geister-Materialisationen entwickelten. Wer daran
zweifeln sollte, daß wir Medien ebenso ehrliche Menschen sind als andere,
die von der Natur nicht mit jener Gabe der Mediumschaft bedacht worden
sind, den bitte ich, doch das glauben zu wollen, was die photographische
Platte unzählige Male festgestellt und große Forscher an den Medien
beobachtet haben. Glauben Sie nicht, Verehrteste, daß deren Forschungsmethode
nicht naturwissenschaftlich war, weil sie sich mit Gebieten befaßten
, die leider in der Meinung Unwissender verpönt sind! Was ist
denn ehrlicher, bisher unbekannte Tatsachen wissenschaftlich zu erforschen
oder sie ohne Prüfung einfach zu bestreiten?

Das Wesen des Stoffes kennen wir also noch nicht. Daß er aber
vom Geiste beherrscht und aufgebaut wird zu den milliardenfachen Formen
des Lebens ist eine Tatsache, die nicht verneint werden kann.

Es kommt für uns nur noch in Frage, ob die Kraft als Persönlichkeit
bestehen bleibt, wenn der Tod den Wunderbau des menschlichen
Leibes vernichtet hat.


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