Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 16
(PDF, 135 MB)
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Diese Frage zu beantworten, einzig vom naturwissenschaftlichen
Forschungs-Standpunkte aus, ist ebenfalls sehr leicht, weil genügendes Beobachtungsmaterial
dazu vorliegt. Wir kennen alle das Doppelgängertum.
Sein Vorhandensein ist sowohl durch die vieltausendfachen Aussagen der
Augenzeugen als auch durch die photographische Platte genügend verbürgt.
Im Doppelgängertum teilt sich der Mensch in zwei Teile. Der eine befindet
sich in traumhaftem Bewußtsein oder liegt in tiefem Schlafe.
Seltsamerweise ist dies derjenige Teil, dem der Leib mit all seinen
Körperorganen angehört. Neben diesem irdischen Teile steht ein flui-
daler Mensch, in dem sich das Hauptsächlichste des geistigen Menschen
konzentriert hat, sodaß er imstande ist, geistig oft hervorragende Handlungen
auszuführen. Und doch schlüpft gleich einer Wolke jener fluidale
Mensch wieder in seinen irdischen Leib hinein, als hätte er dort nur seine
Wohnung eingerichtet, die er aber verlassen kann, wenn er es will. Daß
dieser fluidale Mensch beim Tode des irdischen Leibes unsere Daseinssphäre
verläßt, um ein Leben in der geistigen Welt zu beginnen, berichten
alle unsere Hellseher. Ich habe mich davon mit meinen eignen Augen
wiederholt überzeugen können, da ich auch diese Gabe des Hellsehens zu
besitzen so glücklich bin und dafür meinem gütigen Geschicke innig danke.

Warum nun sollen wir diese Beobachtungen für Irrtum halten?
Etwa, weil nicht alle Menschen sie machen können? Was können die
Sehenden dafür, daß die Blinden das Sonnenlicht nicht sehen? Sollen
wir es etwa darum für Irrtum halten und ebenfalls blind sein im Geiste
wie jene anderen mit ihrem toten Auge? Welch ein Ansinnen! Was
wird der Forscher sagen, wenn man ihm die Tatsächlichkeit des mikroskopischen
Sehens bestreitet, weil man ohne jenes Zauberrohr nichts
sehen kann von der Wunderwelt des Mikroskopes? Nun wohl, so sind auch
wir mit einem Zauberrohr begabt, und das Reich des Übersinnlichen ist nur
darum eine Wunderwelt, weil sie nur den geistig Blinden verschlossen ist.

Öffnet also Eure geistigen Augen, werte Gegner, und auch Ihr
werdet sehen, daß die Welt des Geistes vorhanden ist. Auch Ihr werdet
erkennen, daß der Okkultismus eine Naturwissenschaft ist, wenn schon
sie weit über die Grenzen hinaus geht, die von Nichtsehenden gezogen
wurden. Es kommt ja schon auf Euren eigenen Forschungsgebieten jene
übersinnliche Welt zu Euch hernieder in all jenen unsichtbaren Strahlungen
, von denen sich frühere Forscher nichts träumen ließen. Und
Ihr habt ja im neu erwachten Lamarkismus zur Genüge einsehen müssen,
daß das Leben etwas anderes ist als ein Produkt der Stoffbewegungen:
im naturwissenschaftlichen Pantheismus betretet Ihr unsere Forschungsgebiete
als Seefahrer, die an einer fremden Küste landen. Wir, die wir
vor Euch jene bisher unbekannten Eilande betraten, wir alle grüßen Euch
und freuen uns, wenn Ihr zu uns kommen wollt, um die Wunderrätsel der
geheimnisvollen Welt des Übersinnlichen wissenschaftlich zu erforschen.
Und wenn Ihr dies zu tun beginnt, werdet Ihr einsehen, daß es eine er-


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