Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 38
(PDF, 135 MB)
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Anschläge mißlingen. Der aus ihren Händen Gerettete dankt aber Gott,
daß er gerettet wurde. Also ist es ganz weise eingerichtet, daß nicht
jedermann die Zukunft entschleiern kann. Auch sehr ängstliche Naturen
tun besser, auf Gott zu vertrauen und allerlei Wahrsagekünstlern aus
dem Wege zu gehen. Die Autosuggestion allein würde sie dem Unglück
in die Arme treiben.

Andererseits ist die Unkenntnis die Wurzel alles Übels, und auch
in der geistigen Welt schützt Unkenntnis der Gesetze nicht vor üblen
Folgen.

Wollte man sich ganz der Vorsehung überlassen, so dürfte ein
guter Christ, wenn er nachts auf unbekannten gefährlichen Wegen geht,
nicht einmal eine Laterne benützen, und doch tun dies alle Priester auf
ihren Versehwegen.

Gerade so wie wir alle natürlichen Mittel benützen dürfen, um uns
vor allerlei Gefahren zu schützen, geradeso kann ein Okkultist scheinbar
übernatürliches Wissen und übernatürliche Kräfte zu seinem Schutze anwenden
. Denn was für den Außenstehenden übernatürlich ist, ist für
den Wissenden natürlich.

Charakterveredlung und ein gutes Karma sind wohl der beste
Schutz, indem der Mensch dadurch seine psychischen Fähigkeiten steigert
und daher desto befähigter wird das Böse zu meiden. Aber schon
auf der Vorstufe erhält der Schüler Winke und es öffnen sich ihm die
Augen, er erkennt in allen Formen den ihnen innewohnenden Geist und
kann aus der Vergangenheit und Gegenwart auf die Zukunft schließen.

Dann liest er in den Mienen der Menschen ihr Hassen und Lieben;
die Form der Pflanzen zeigt ihm den Charakter derselben, die Gestirne
. sprechen für ihn eine vertraute Sprache, der leblose Stein erzählt ihm
seine Geschichte, kurz alles in der Natur spricht zu ihm. Dann bleiben
ihm auch die Charaktere der Zahlen und Buchstaben und ihr innerer
Sinn nicht mehr verborgen, und zum Schlüsse findet er alles so einfach
und einheitlich, weil alles dem Einen entstammt.

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IV. Belletristik.



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11. Der famulus.

Eine Geschichte aus alter Zeit von Karl Brandler-Pracht.

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„Nun will ich Euch aber gestehen, verehrter Magister, daß ich Euch
nicht mehr begreifert kann. Ihr seid doch nicht blind und habt ganz
sicher die feurigen Blicke bemerkt, die Euch des Felsensteiners Käthe
zugeworfen hat. Das hübsche Kind ist Euch gar sehr gewogen, Magister
und der Alte würde es wohl nicht ungern sehen, wenn Ihr seinem


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