Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 45
(PDF, 135 MB)
Bibliographische Information
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schnell wie möglich dem Pyramidenbund beizutreten, denn je eher Sie die Planchette
um Rat befragen, desto eher werden Sie auf einen wirklichen Erfolg rechnen können
Den Betrag von 10 Mark können Sie per Postanweisung oder in Papiergeld oder
in Briefmarken einsenden und auf eine prompte Erledigung gefaßt sein usw.*

Einem solchen Schreiben liegt dann auch ein Formular zur Unterschrift bei,
auf dessen Rückseite die Bedingungen zur Mitgliedschaft angegeben sind. Außer
der dringenden Geldfrage heißt es da auch, daß es keinem Mitgliede erlaubt ist
die Planchette oder das Buch der Geheimnisse zu verkaufen oder zu verleihen.
Ferner sollen der Wahrsagespiegel, die Planchette und das Buch der Geheimnisse
sorgfältig verpackt gehalten werden und fest vor neugierigen Bücken verschont
bleiben. (Natürlich, damit der Unwert dieser Gegenstände so lange wie möglich
kritischen Augen verborgen bleibt. Anmerkung der Schriftleitung.)

Der einsichtsvolle Leser ahnt bereits, worauf es bei dieser ganzen Manipulation
hinaus will, und daß er sich nicht in seiner Annahme irrt, das beweist ein Artikel
der „Berliner Morgenpost" vom 8. Juni, den wir hier teilweise wiedergeben wollen
zur Warnung für alle jene, welche sich vielleicht doch noch mit dem Herrn PseudoProfessor
einlassen wollten.

„Die Schwindelzentrale in der Krausenstraße. „Professor" Keith-Harvey und
Konsorten. Die „Berliner Morgenpost44 hat zuerst von allen deutschen Blättern und
wiederholt auf den Riesenschwindel hingewiesen, der sich hinter der Reklame des
„Professor" Keith-Harvey, „Prof." Maxim, „Prof." Tokal und wie die schönklingenden
Deckadressen alle lauten, verbirgt. Wir haben auch schon im November vorigen
Jahres Intimes aus der Versandzentrale aller dieser dunklen Unternehmungen, dem
„Savoy - Warenversand G m. b. H." in der Krausenstraße 30, veröffentlicht. Da
aber die guten Leute ihre Geschäitspraxis noch immer ausüben und da sie trotz
unserer und aller offiziösen Warnungen noch immer Gläubige finden, sehen wir
uns veranlaßt, mit einigem neuen Material über diese Gesellschaft aufzuwarten, in
der der Ohrendoktor Keith-Harvey nur die Rolle des Gleichen unter Gleichen spielt.
Der Savoy-Warenversand repräsentiert die Versandzentrale für nicht weniger als
sieben einander ähnliche Unternehmungen, nämlich: 1. „Professor" Keith-Harvey,
2. Good Health Alliance, 3. „Professor14 Alexis Tokal. 4. Thomas Pollack, 5. „Professor
" Dana, 6. Meredith Cleas^e, 7. „Professor* Lind, sämtlich in London."

Und nun werden diese 7 Deckfirmen einer gehörigen Beleuchtung unterzogen
und als Schwindeleien gebrandmarkt Da ist der „Professor" Keith-Harvey mit
seiner Ohrenbrille, die Good Health Alliance mit dem unfehlbaren Thee, unser
„Professor" Tokal mit seiner Planchette, Thomas Pollak mit dem Gichtring,
„Professor" Dana mit dem Asthmapuiver, Meredith Clease und der Wachstums-
befördernngs-Apparat und schließlich „Professor" Lind mit dem Haarfärbemittel.
Interessant und sehr bezeichnend für das ganze Unternehmen ist es jedenialls, daß
jede dieser Zweigfirmen ihren Kunden (Opfern) den gleichen Thee und das gleiche
Pulver aufnötigt, um die versprochene Heilung angeblich zu beschleunigen. So
muß der Ohrenkranke außer dem Gebrauch der Ohrenbrille auch noch einen Thee
nehmen, den gleichzeitig die „Good Health Alliance" für alle möglichen anderen
Krankheiten verabreicht. Aber nebst dem Gichtring des Herrn Pollak müssen die
Gichtkranken auch diesen selben Thee anwenden und gleichzeitig ein Pulver in die
Strümpfe streuen, welches andererseits wieder von der Firma Nr. 7, „Professor"
Lind, als „Haarfärbemittel" gegeben wird. Als dritter in der Reihe kommt Herr
„Professor" Tokal, von dem in dem erwähnten Artikel Folgendes gesagt wird:
„Nr. 3, Prof. Alexis Tokal (identisch mit dem schon vor Jahresfrist von uns gekennzeichneten
Professor Maxim und der Maxime-Alliance) ist unsern Lesern ebenfalls
ein alter Bekannter. Die unter seiner Firma vertriebene „Planchette" (ein Apparat,
durch dessen Gebrauch man in die Zukunft sehen und mit den Geistern Verstorbener
in Verbindung treten kann!!) ist nur für die ganz Dummen berechnet. Das


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